Die Flucht nach Ägypten : Königlich böhmischer Teil
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Weil Kaiser Franz Josef vom König Herodes telegraphisch um Amtshilfe ersucht worden ist, verfolgt der Gendarmeriepostenkommandant Hawlitschek aus der Gemeinde Hühnerwasser, zusammen mit dem Herrn Teufel Popisil in Gestalt des Fleischer- und Selcherhundes Tyras, die Heilige Familie auf ihrer Flucht durch das verschneite Königreich Böhmen nach Ägypten. Geleitet und vor dem Höllenhund beschützt werden die heiligen Wandersleute durch den bethlehemitischen Esel, in den der Erzengel Gabriel eingegangen ist. Doch nicht nur Himmel und Hölle spielen kräftig in die Geschichte hinein; in der Handlung dieser abenteuerlichen Flucht werden auch die versunkene böhmische Folklore und die Welt der k.u.k. Monarchie wieder lebendig. So knüpft Otfried Preußler in seiner köstlichen Weihnachtslegende an die Tradition der Weihnachtskrippen seiner Heimat an, die das biblische Geschehen rings um den Stall von Bethlehem inmitten einer böhmisch dargestellten Landschaft spielen lassen. Er trifft in seiner Erzählweise jenen typisch böhmischen Volkston, der schon bald für immer verklungen sein wird. Deshalb steckt in dem 'Königlich böhmischen Teil' der 'Flucht nach Ägypten' mehr als nur ein launiger Spaß. Etwas von der Trauer über die verlorene Heimat schwingt, trotz aller Heiterkeit, zwischen den Zeilen mit.