Europas Kunst um 1000, 950-1050
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Das Europa des Jahres 1000 war ein Europa des politischen und kulturellen Neubeginns nach dem Zerfall des karolingischen Reiches. Die ottonischen Kaiser sicherten den Be-stand des abendländischen Christentums und verschoben den politischen Schwerpunkt nach Osten. Doch der kulturelle Aufbruch in das zweite Jahrtausend hatte mehr als nur ein Zentrum. Die Königreiche West-europas entwickelten eigene Kunstlandschaften, die vor allem durch das christliche Mönchtum mit europaweit tätigen Kongregationen wie Cluny in enger Verbindung standen. Den vier Abschnitten - zur Kunst des heiligen römischen Reiches, im Königreich Frankreich, in Südengland und Flandern sowie im christlichen Spanien - sind Einführungen in den historischen und kulturellen Kontext der Gebiete vorangestellt. Die Beiträge italienischer, französischer, englischer und spanischer Autoren präsentieren ein Panorama europäischer Kunst der Frühromanik von der Lombardei über die Buchmalerei der Insel Reichenau bis hin zu den Gesamtkunstwerken der Architektur, Malerei und Plastik des Bischofs Bernward von Hildesheim. Neben Werken der monumentalen Baukunst in Burgund werden herausragende Einzelkunstwerke wie die Esse-ner Madonna und das Reliquiar der hl. Fides von Conques besprochen. Kunstzentren Südenglands wie Winchester und Canterbury werden ebenso thematisiert wie Kirchenbau und Buchkunst in Kastilien, León und Navarra als Vorposten der spani-schen „Reconquista“. Der mit großformatigen Farbabbildungen illustrierte Band „Europas Kunst um 1000“ zeigt die ganze Vielfalt der Kultur eines erstarkenden Europa zwischen Slawen und Sarazenen, in dem die christliche Kunst auch ein Mittel der Politik war. Das Interesse einer breiten Öffentlichkeit an der Kunst der ersten Jahrtausendwende, dem die Magdeburger Ausstellung „Otto der Große“ in diesem Jahr Rechnung trägt, findet im vorliegenden Band eine sinnvolle Ergänzung. Ebenso wie die Kunst um 1000 ist das Buch ein Resultat gesamteuropäischer Kooperation.