Kurze sentimentale Reise
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Nicht ohne Vorfreude auf die bevorstehende Reise ohne Begleitung verabschiedet sich am Mailänder Bahnhof ein gut situierter älterer Herr von seiner Ehefrau. Mit sanft distanzierter Ironie und hintergründiger Komik erzählt Svevo, wie sein Held sich - wenn auch nur in Gedanken - seiner neugewonnenen Freiheit hinzugeben versucht, aber an seiner eigenen Lebensuntauglichkeit zu scheitern droht. Giacomo Aghios reist mit dem Zug nach Triest. Sein Bedürfnis nach Erlebnissen lässt ihn die Bekanntschaft seiner Mitreisenden suchen: Er lernt einen Versicherungsinspektor, der ihn wegen seiner Mitteilsamkeit etwas abschätzig einen 'verkleideten Dichter' nennt, und den unglücklich verliebten Herrn Bacis kennen. Doch aufgrund seiner eigenen inneren Gespaltenheit verweigert sich Aghios einer ernsthaften Auseinandersetzung mit seinen Reisegefährten und mit dem wirklichen Leben. Im erst posthum erfolgreichen Werk Italo Svevos spielen 'Unfähige' eine besondere Rolle: Es sind Männer, die ihre spontane Jugendlichkeit zu früh aufgegeben haben und sich im Leben verzetteln.