»Zu schyff Zu schyff bruder: Eß gat / eß gat«: zur Performanz des Exemplarischen im Narrenschiff
Ein Sonderband der »z.B. Zeitschrift zum Beispiel«
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Fragt man, aus was für einem Material 1494 Sebastian Brant 'diß schiff gezymberet' hat, so wird die Antwort lauten müssen: aus Exempeln. Das Narrenschiff zählt nicht weniger als 471 Exempel. Dennoch hat die Forschung diesem 'Baumaterial' bislang wenig systematische Aufmerksamkeit geschenkt. Beispiele, exempla, sind für Texte, die rhetorisch etwas bewirken wollen (belehren, appellieren, warnen), unverzichtbare Bestandteile der Argumentation. Gleichzeitig haben sie aber die Tendenz, sich in der Veranschaulichung eines Allgemeinen unter der Hand zu verselbständigen. Was nun aber, wenn ein programmatisch moraldidaktischer Text seine Rede zum aus Beispielen gezimmerten Schiff formt, die Rezeption als Fahrt darauf inszeniert - und dann die exemplarischen Planken zu arbeiten beginnen, in Spannung zueinander treten, aus den Fugen gehen? Eine solche Lektürefahrt auf dem Narrenschiff unternimmt der erste Sonderband der 'z.B. Zeitschrift zum Beispiel': im Kielwasser des Irrfahrers Odysseus, hin und her geworfen zwischen Schrift und vexierend sich wiederholenden Bildern, genarrt von der Weisheit an Bord und zuletzt gar dem in den Bordüren zu findenden Autor 'Sebastianus Brant' - und immer und immer wieder konfrontiert mit dem Eigensinn der Exempel.
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»Zu schyff Zu schyff bruder: Eß gat / eß gat«: zur Performanz des Exemplarischen im Narrenschiff, Nicola Kaminski, Julia Kunz, Sebastian Mittelberg, Julia Schmidt-Wilke
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- Erscheinungsdatum
- 2021
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- Titel
- »Zu schyff Zu schyff bruder: Eß gat / eß gat«: zur Performanz des Exemplarischen im Narrenschiff
- Untertitel
- Ein Sonderband der »z.B. Zeitschrift zum Beispiel«
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Nicola Kaminski, Julia Kunz, Sebastian Mittelberg, Julia Schmidt-Wilke
- Verlag
- Olms Wissenschaft
- Verlag
- 2021
- Einband
- Paperback
- Seitenzahl
- 160
- ISBN13
- 9783487312200
- Kategorie
- Literaturwissenschaft
- Beschreibung
- Fragt man, aus was für einem Material 1494 Sebastian Brant 'diß schiff gezymberet' hat, so wird die Antwort lauten müssen: aus Exempeln. Das Narrenschiff zählt nicht weniger als 471 Exempel. Dennoch hat die Forschung diesem 'Baumaterial' bislang wenig systematische Aufmerksamkeit geschenkt. Beispiele, exempla, sind für Texte, die rhetorisch etwas bewirken wollen (belehren, appellieren, warnen), unverzichtbare Bestandteile der Argumentation. Gleichzeitig haben sie aber die Tendenz, sich in der Veranschaulichung eines Allgemeinen unter der Hand zu verselbständigen. Was nun aber, wenn ein programmatisch moraldidaktischer Text seine Rede zum aus Beispielen gezimmerten Schiff formt, die Rezeption als Fahrt darauf inszeniert - und dann die exemplarischen Planken zu arbeiten beginnen, in Spannung zueinander treten, aus den Fugen gehen? Eine solche Lektürefahrt auf dem Narrenschiff unternimmt der erste Sonderband der 'z.B. Zeitschrift zum Beispiel': im Kielwasser des Irrfahrers Odysseus, hin und her geworfen zwischen Schrift und vexierend sich wiederholenden Bildern, genarrt von der Weisheit an Bord und zuletzt gar dem in den Bordüren zu findenden Autor 'Sebastianus Brant' - und immer und immer wieder konfrontiert mit dem Eigensinn der Exempel.