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Filmische Avantgarde und politische Praxis, Gruppe Cinéthique

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Die französischen Mai-Unruhen des Jahres 1968 haben für zahlreiche künstlerische und politische Gruppen einen deutlichen Einschnitt auf dem Wege zu ihrer "Selbstverständigung" markiert: so auch für die Autoren der Filmzeitschrift "Cinéthique", die sich nach 1968 immer deutlicher vom Einfluß und von der zeitweiligen Personalunion mit Autoren der TEL QUEL-Gruppe zu lösen versuchte, die ihrerseits in den sechziger Jahren alle progressiven Strömungen der französischen "Szene" an sich band. Die neue Richtung, die "Cinéthique" eingeschlagen hat, führt zu einer scharfen Wendung gegen den Telquelismus, der als "Zwischenideologie" und bloße Erweiterung eines "objektiven Idealismus" hart attackiert wird. Aber nicht nur um Fraktionierungen und Standortbestimmungen geht es in dieser Textauswahl; gezeigt werden soll vielmehr, wie eine Neubestimmung der politischen Praxis sich fortsetzt und weiterwirkt bis in "Rand"-Felder der künstlerischen Produktion: etwa bis in die Vorführungspraxis von Filmen oder - im theoretischen Zentrum - bis in die Analyse des "bürgerlichen Codes", der unsere Sehgewohnheiten dirigiert und eingeübt hat; schließlich bis in die kritische Neubewertung der filmischen Revolutionen von gestern (z.B. von Bunuels "L'âge d'or") oder derer von heute, die die Gruppe in den Filmen von Dziga Vertov sich ankündigen sieht.

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Filmische Avantgarde und politische Praxis, Gruppe Cinéthique, Beatrix Schumacher

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Erscheinungsdatum
1973
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