DAS TREIBHAUS bleibt der Roman über den inneren Zustand der Republik, die in Bonn als Hauptstadt ihren metaphorischen Ort fand. Koeppens geniale Metapher: "Deutschland - ein großes, öffentliches Treibhaus" traf wie kein anderer den Geist der Zeit. Und trifft ihn auch heute noch. Koeppen bleibt für mich der hellsichtigste und präziseste Schriftsteller der Zweiten Republik auf deutschem Boden. Wo Böll sich eher betulich auf einen moralisierenden Standpunkt zurückzieht, Grass sich über die Groteske deutscher Wirklichkeit nähert, beschreibt Koeppen erbarmungslos und radikal die innere Befindlichkeit der Nachkriegsgesellschaft, er beschreibt den Riß zwischen dem Individuum und dem, was gesellschaftlich verhandelt werden soll. Keetenheuve alias Koeppen leidet nicht - wie man so simpel sagt - an der Wirklichkeit, Keetenheuve wie Koeppen leiden daran, daß ihre Utopien größer sind als diese Wirklichkeit.
Trilogie des Scheiterns Reihe
Diese Serie verfolgt Protagonisten, die wiederholt mit dem Scheitern konfrontiert werden, sich aber niemals ergeben. Jeder Teil bietet eine tiefgründige Erkundung menschlicher Widerstandsfähigkeit und der Suche nach Sinn inmitten von Widrigkeiten. Die Erzählungen sind von Melancholie, schwarzem Humor und unerwarteten Wendungen des Schicksals durchdrungen. Es ist ein Zyklus darüber, wie man sich aufrappelt, selbst wenn alles zusammenbricht.




Empfohlene Lesereihenfolge
Der Tod in Rom
Roman
Der Tod in Rom, aus der Distanz eines ironischen Geistes und zugleich mit der ganzen Kraft des Moralisten geschrieben, ist die Geschichte einer Handvoll Menschen, die nach dein Krieg in Rom zusammentreffen: Opfer, Täter, Vorbereiter und Nachgeborene des Schreckens. Wolfgang Koeppen beschreibt in diesem Zeitroman die verborgenen Krankheiten der deutschen Seele: ein Werk voll beklemmender, faszinierender und befreiender Lebenseinsichten.
In nur drei Monaten schrieb Wolfgang Koeppen den Roman „Tauben im Gras“. In mehr als hundert kurzen und längeren Abschnitten fängt Wolfgang Koeppen aus unterschiedlichen Perspektiven wie mit einer Kamera Szenen ein, die sich kurz nach dem Zweiten Weltkrieg an einem einzigen Tag in einer deutschen Stadt abspielen.