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Bookbot

Andreas Bernard

    1. Jänner 1969
    Komplizen des Erkennungsdienstes
    Theodor W. Adorno 'Minima Moralia' neu gelesen
    Das Prinzip
    Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts
    Laufende Ermittlungen
    Die Geschichte des Fahrstuhls
    • Die Geschichte des Fahrstuhls

      Über einen beweglichen Ort der Moderne

      4,7(3)Abgeben

      Seine Geschichte beginnt vor ziemlich genau 150 Jahren, im New York der 1850er Jahre. In amerikanischen Hotels der Ostsküste sind Fahrstühle bereits zehn Jahre später die Regel, in Europa verläuft die Ausbreitung etwas langsamer. Doch einige Jahrzehnte später ist er hier wie dort eine urbane Selbstverständlichkeit. So unscheinbar sich diese Neuerung auf den ersten Blick ausnimmt: Sie hatte mannigfache Auswirkungen, von der Umstrukturierung der Häuser bis zur literarischen Imagination, die sich mit diesem beweglichen Ort verband. Andreas Bernard verbindet in seiner Darstellung dieser Geschichte auf elegante und anregende Weise Technikgeschichte, Architektur, Prozesse der Modernisierung und Urbanisierung, Alltagsphänomene und Literatur- und Filmanalyse.

      Die Geschichte des Fahrstuhls
    • Mit großer Resonanz nahmen die Laufenden Ermittlungen als Serie im ZEITmagazin ihren Anfang, hier finden sie nun ihre eigentliche Form. Andreas Bernard nimmt uns mit in die tiefen Bedeutungsschichten unserer Welt. Er offenbart einen Blick fürs Detail, in dem immer auch das Ganze liegt. Ein Kleinod und ein großer Wurf. »Die beiden Passagiere, die einander im Zug gegenübersaßen, klappten ihre Notebooks auf, und die Ränder der Gehäuse berührten sich einen Moment lang wie zwei fremde Handrücken.« »Dem grippekranken Kind, das morgens an der Hand seines Vaters zum Arzt ging, kamen immer wieder Klassenkameraden entgegen, die auf dem Weg zur Schule waren. Jedesmal, wenn ein bekanntes Gesicht mit dem Schulranzen auf dem Rücken vorbeiging, blieb das Kind kurz stehen und drehte sich um: Der Tag hatte die falsche Richtung!« »In der Schreibwarenabteilung des Kaufhauses das lange Regal mit den Glückwunschkarten. Es ist chronologisch geordnet: ›Geburt‹, ›Taufe‹, ›Konfirmation‹, ›Hochzeit‹, dann die großen Geburtstage, am Ende das Fach ›Trauer‹. Der Gang des Lebens, komprimiert auf fünf oder sechs Meter: eine Abfolge festlicher Rituale, eine Farbenskala von babyblau bis schwarzgerahmt.«

      Laufende Ermittlungen
    • Von „Arschgeweih“ bis „zeitnah“, von „durchregieren“ bis „Telenovela“ – das „Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts“ umfasst die wichtigsten Begriffe der vergangenen fünf Jahre. Begriffe, die die politische Berichterstattung geprägt haben, den Jargon der Technik oder die Welt der Kultur, des Sports und des Boulevards. Einige sind in den Sprachgebrauch übergegangen, andere - 2001 und 2002 noch in aller Munde - haben heute schon einen leicht befremdlichen Klang. Im „Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts“ sind sie versammelt: 500 Wörter, ohne die unsere Zeit nicht zu verstehen ist, zusammengestellt von der Redaktion des Magazins der Süddeutschen Zeitung.

      Lexikon des frühen 21. Jahrhunderts
    • „Sex and the City“ macht junge Frauen beziehungsunfähig. Handy-Klingeltöne sind der neue Punkrock. Fahrradkuriere sind Dienstboten, die sich als Abenteurer verkleiden. Prominente sind süchtig nach Entzugskliniken. E-Mail-Betreffzeilen sagen alles über den Stand einer Beziehung. Nur nette Todeskandidaten dürfen auf Rettung hoffen. Günther Jauch ist eine gespaltene Persönlichkeit. Andreas Bernard und Tobias Kniebe erklären, warum das so ist. Sie beantworten Fragen, die niemand gestellt hat. Sie enthüllen Skan-dale, die offen zutage liegen, aber trotzdem übersehen werden. Sie rennen Türen ein, die bisher noch keiner zugemacht hat, und brechen Denkstrukturen auf, die noch gar keine Zeit zum Verkrusten hatten. Mit ihren wilden Analysemethoden kommen sie zu prinzipiellen und unwiderlegbaren Erkenntnissen über die Gegenwart, die für das Überleben in der modernen Welt un-verzichtbar sind. Denn das Paris-Hilton-Sexvideo zeigt alles, nur nicht Paris Hilton. Glutamat verstärkt nicht nur den Ge-schmack, sondern auch den Fremdenhass. Man kann nicht die Welt retten und gleichzeitig gute Musik machen. Und die Potenz eines Volkes zeigt sich beim Spargelstechen. Das glauben Sie nicht? Dann brauchen Sie dieses Buch.

      Das Prinzip
    • Wie kaum ein anderes Buch haben die Minima Moralia von Theodor W. Adorno, 1944-1947 im kalifornischen Exil verfaßt, die intellektuelle Landschaft der jungen Bundesrepublik geprägt. 50 Jahre nach dem ersten Erscheinen haben sich 30 Autoren - darunter Robert Gernhardt, Elisabeth Lenk, Hans Ulrich Gumbrecht, Jürgen Habermas, Joachim Kaiser, Gerhard Neumann, Joseph Vogl und die Herausgeber - jeweils eines der 153 Stücke ausgewählt und mit einem individuellen Kommentar versehen. So verschieden diese Texte auch ausfallen, beweisen sie doch zweierlei: die ungebrochene Aktualität von Adornos schon damals unzeitgemäßem Ansatz, Philosophie zu betreiben als 'Lehre vom richtigen Leben', und: es gibt kein richtiges Lesen, aber falsche Lektüren.§ schovat popis

      Theodor W. Adorno 'Minima Moralia' neu gelesen
    • Komplizen des Erkennungsdienstes

      Das Selbst in der digitalen Kultur

      3,5(6)Abgeben

      In seinem Buch »Komplizen des Erkennungsdienstes« geht es Andreas Bernard um das Selbst in der digitalen Kultur. Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass auffällig viele Verfahren der Selbstpräsentation und Selbsterkenntnis in der digitalen Kultur auf Methoden zurückgehen, die in der Kriminologie, Psychologie und Psychiatrie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erdacht wurden: Das Format des »Profils«, in den Sozialen Netzwerken heute unbestrittener Ort der Selbstdarstellung, entstand als »psychiatrisches Profil« von Internierten oder als »Täterprofil« von Serienmördern. Die Selbstortung auf dem Smartphone, ohne die kein Pokémon-Go-Spiel und keine Registrierung bei Uber, Yelp oder Lieferando möglich wäre, nutzt eine Technologie, die bis vor zehn Jahren hauptsächlich im Zusammenhang mit der elektronischen Fußfessel bekannt war. Und die Vermessungen der »Quantified Self«-Bewegung zeichnen Körperströme auf, die einst die Entwicklung des Lügendetektors voranbrachten. Andreas Bernard fördert die wissensgeschichtlichen Zusammenhänge zutage und geht der irritierenden Frage nach, warum Geräte und Verfahren, die bis vor kurzem Verbrecher und Wahnsinnige dingfest machen sollten, heute als Vehikel der Selbstermächtigung gelten.

      Komplizen des Erkennungsdienstes
    • Vorn

      • 249 Seiten
      • 9 Lesestunden
      3,2(21)Abgeben

      Mitte der neunziger Jahre: Tobias Lehnert gelingt der Sprung in die Redaktion einer großen deutschen Zeitung. Hier glaubt er das eine, richtige Leben zu finden. Bis er erkennt, wie ihm seine Freundin Emily immer mehr entgleitet. „Andreas Bernard ist, eben weil er so nah an der Normalität entlang erzählt, eine grauenhaft schöne und wahre Liebesgeschichte gelungen.“ Moritz von Uslar München, Mitte der 1990er Jahre: Tobias Lehnert hat gerade sein Studium beendet. Doch nun? Wie wird sein Leben weitergehen, zwischen Konzerten von Punkbands, dem Job in einem Flüchtlingsheim und der vagen Aussicht auf eine Doktorarbeit? Seine Rituale und Sehnsüchte findet Tobias in den Artikeln in der Zeitschrift Vorn wieder, der Jugendbeilage einer großen Tageszeitung. Nach einigem Zögern schreibt er einen Beitrag über die Magie des Flipperspielens – und ist wenig später fester Autor des Magazins. Seine Freundin Emily, am Anfang noch angetan von To-bias' Eintritt in die Redaktion, beobachtet immer argwöhnischer, wie ihn seine Be-geisterung für das Heft mitreißt. Spätestens als er sich in der Redaktion in Sarah verliebt, beginnt Tobias zu begrei-fen, dass er in eine völlig neue Welt geraten ist – eine Welt, deren Schauplätze und Freundeskreise mit den alten nichts mehr zu tun haben. Ein Riss tut sich auf zwi-schen seinem früheren und seinem jetzigen Leben. Ein brillanter, federleicht geschriebener Roman über das Jugendmagazin einer gro-ßen deutschen Zeitung und das Lebensgefühl in den neunziger Jahren.

      Vorn
    • Das Diktat des Hashtags

      Über ein Prinzip der aktuellen Debattenbildung

      2,9(13)Abgeben

      Öffentliche Debatten werden heutzutage per Hashtag geführt. Mit seiner Hilfe werden die Beiträge gebündelt und zugeordnet: Alles muss sich auf ein gemeinsames Schlagwort konzentrieren. Dieses Prinzip sorgt für eine stärkere Sichtbarkeit und Orientierung kollektiver Argumente, hat aber auch eine riskante und manchmal fragwürdige Konsequenz. Denn der Hashtag verstärkt formal genau das, was inhaltlich kritisiert wird: Differenzen verschwimmen und Unterschiedliches wird zu Gleichem. Zuletzt hat die #MeToo-Debatte dieses Problem sichtbar gemacht. In seiner pointierten Darstellung zeichnet Andreas Bernard die steile Karriere des Hashtags nach und zeigt überzeugend, wie unsere aktuellen Debatten durch ein Prinzip strukturiert werden, das so beiläufig wie mächtig geworden ist. Wer unsere öffentliche Diskussionskultur verstehen will, kommt an diesem Buch nicht vorbei.

      Das Diktat des Hashtags
    • Nominiert zum Fußballbuch des Jahres beim Deutschen Fußball-Kulturpreis 2022 und für den Bayerischen Buchpreis 2022 "Andreas Bernard war ein sehr talentierter Linksfuß, der mit etwas Glück eine Profilaufbahn hätte einschlagen können. So wie er in diesem Buch unsere Fußballkindheit in München beschreibt, im Verein und auf dem Bolzplatz, so ist es wirklich gewesen.“ Didi Hamann Wir gingen raus und spielten Fußball« ist ein Buch über eine Fußball-Kindheit im München der siebziger und achtziger Jahre. Es beschreibt die Siege und Niederlagen auf einem kleinen Tartanplatz mit Handballtoren, die jede spätere Erfahrung der Zugehörigkeit oder des Ausgeschlossen-Seins vorweggenommen haben. Es handelt von den Gesetzen, Ritualen und Freundschaften im Spiel. Der Fußball ist Gegenstand des Buches, der mit Liebe zum Detail verhandelt wird, von der idealen Beschaffenheit der Tornetze bis zur Kicker-Stecktabelle, von der Bedeutung der Rückennummern bis zur Sprache der Bolzplätze. Gleichzeitig wird der Sport aber auch zum Ausgangspunkt, um über die kindliche Wahrnehmung einer Großstadt nachzudenken, über den Zusammenhang von Erinnerung und Literatur und über die Prozesse des autobiografischen Schreibens selbst.

      Wir gingen raus und spielten Fußball
    • »Die Reihe der Flipper, ihre leuchtenden Scheiben, sind das Band, das die Bruchstücke meines Lebens zusammenhält.« Funkelnde Flipperautomaten stehen im Mittelpunkt von Andreas Bernards autobiografischer Erzählung. Die Entdeckung der Geräte in der Kindheit. Die Streifzüge durch die Lokale des Viertels, in denen sich das Gespür für die Standorte der Maschinen ebenso herausprägt wie das innere Bild der Heimatstadt. Und das Flippern als Linderungsmittel gegen Einsamkeit und Langeweile und später als Vehikel einer ersten Liebe. Flipperautomaten standen zwischen den 1960er und 1990er Jahren in fast jeder Kneipe, jeder Bar, jedem Spielsalon. In den Filmen der Nouvelle Vague und des neuen deutschen Kinos von Wenders und Fassbinder, in den frühen Romanen von Modiano, Murakami und Rainald Goetz hatten sie ihren festen Platz. Ausgehend von den Spielautomaten erzählt Andreas Bernard die Geschichte einer Jugend und einer Stadt im Wandel. Denn im Aussterben der Flipper Ende der neunziger Jahre spiegeln sich weitaus größere Veränderungen, die etwa die Gestalt der Städte betreffen und das Ende der Industriearbeit in Deutschland. Ähnlich wie sein Vorgängerbuch »Wir gingen raus und spielten Fußball« ist »Der Trost der Flipper« gleichermaßen zeitgeschichtlicher Kommentar und literarische Erinnerung.

      Der Trost der Flipper