Dieser einzigartige Zitatenschatz beliebter Gegenwartsautoren bietet nicht nur das richtige Wort zur richtigen Zeit, er ist auch eine überzeugende Strategie, dem Leben auf die Schliche zu kommen: „In Wahrheit ist die Dramatik einer lebensbestimmenden Erfahrung oft von unglaublich leiser Art.“ (Pascal Mercier) Wer die Dichter fragt, darf sich auf außergewöhnliche Antworten freuen. Auf Antworten, die so vielfältig und unvorhersehbar sind wie das Leben selbst. Ob es sich um Glück oder Unglück handelt, Moral und Liebe, um die Auseinandersetzung mit der Gesellschaft, der Familie oder sich selbst - jeder der hier versammelten Schriftsteller versteht es meisterhaft, das Wesentliche mit Humor oder Ernsthaftigkeit literarisch-originell auf den Punkt zu bringen.
William Boyd Bücher
William Boyd erforscht meisterhaft die Komplexität der menschlichen Natur und widmet sich oft Themen wie Identität und den Nachwirkungen des Kolonialismus, geprägt von seinen prägenden Jahren in Westafrika. Seine Prosa zeichnet sich durch präzise Sprache und aufschlussreiche psychologische Porträts von Charakteren aus, die ihren Platz in der Welt suchen. Boyd untersucht gekonnt die inneren Motivationen seiner Protagonisten und ihre Reaktionen auf herausfordernde Umstände. Seine Werke bieten einen tiefen Einblick in die menschliche Erfahrung, gekennzeichnet durch eine unverwechselbare literarische Stimme.







Brennender Mond
- 384 Seiten
- 14 Lesestunden
Gabriel Dax’ Nächte sind kurz. Seit seiner Kindheit leidet er unter Albträumen: Erinnerungen an jene verhängnisvolle Nacht, in der seine Mutter und sein Elternhaus einem verheerenden Brand zum Opfer fielen. Seiner Schlaflosigkeit zum Trotz ist der gefeierte Reiseschriftsteller aus Chelsea auf der ganzen Welt unterwegs – einer vom Kalten Krieg zerrissenen Welt. In Zentralafrika bietet sich ihm die exklusive Gelegenheit, den ersten Ministerpräsidenten des erst seit Kurzem unabhängigen Kongo zu interviewen. Dax wittert eine große Story, doch dann verschwindet Patrice Lumumba kurz nach ihrem Gespräch spurlos. Für die britische Presse ist der afrikanische Politiker damit auf einen Schlag Schnee von gestern, stattdessen aber haben plötzlich diverse Geheimdienste Interesse an Dax’ Aufzeichnungen, allen voran die mysteriöse Agentin Faith Green, deren Charme Dax bald zum Verhängnis wird. Er ahnt: Lumumba hat in dem Gespräch mehr offenbart, als so manchem lieb ist.
Eines Menschen Herz
- 656 Seiten
- 23 Lesestunden
Logan Mountstuart ist ein Lebemann mit vielen Talenten und ebenso vielen Schwächen. 1906 in Uruguay geboren, wird er Schriftsteller, heiratet in den englischen Landadel ein, trifft Berühmtheiten, wird Kunsthändler, dann Berichterstatter im Spanischen Bürgerkrieg, schließlich Spion. Ein ungewöhnliches Leben und dennoch typisch, denn auf der Suche nach Liebe und Glück macht er die gleichen Fehler wie wir alle. Irgendwann landet er in einem Schweizer Gefängnis, arm und verbittert. Schließlich, als alter Mann, wird er glücklich – beinahe. Das Leben ist eine Achterbahn mit Höhen und Tiefen. Oder »wie ein Jo-Jo, ein hüpfendes, trudelndes Spielzeug in der Hand eines ungeschickten Kindes«, sinniert Logan Mountstuart rückblickend über seinen Lebensweg, der eine atemberaubende Reise durch das 20. Jahrhundert ist.
Wie überlebt ein Mensch, dem mit einem Schlag alles genommen wird, der sich aller äußeren Sicherheiten und Selbstverständlichkeiten entkleidet sieht, der sich verbergen und, ganz auf sich allein gestellt, irgendwie weiterexistieren muss? Für den Klimatologen Adam Kindred wird dieser Alptraum plötzlich Wirklichkeit. William Boyds neuer Roman Einfache Gewitter begleitet den gefallenen Wolkenforscher durch das andere London jenseits aller Regeln.
Los Angeles, 1936. Bitte setzen Sie sich mit mir in Verbindung. Es gibt soviel zu erzählen", steht in dem Brief, den die junge Architektin Kay eines Tages an ihrer Türschwelle findet. Geschrieben hat ihn ein gewisser Dr. Carriscant, der behauptet, ihr Vater zu sein, und ihr eine ganz und gar unglaubliche Geschichte erzählt, die sich 1902 in Manila zugetragen haben soll. Hat er tatsächlich sechzehn Jahre in philippinischen Gefängnissen verbracht für einen Mord, den er nicht begangen hat? Um die Wahrheit herauszufinden, reist Kay mit Carriscant nach Portugal, um seine frühere Geliebte zu treffen ... Ein fabelhafter Thriller und eine großartige Vater-Tochter-Geschichte.
Ein genialer Regisseur, zwei Weltkriege und eine ungeheuerliche Film-Trilogie. John James Todds Leben umspannt ein ganzes Jahrhundert. Als er 1917 in deutsche Gefangenschaft gerät, freundet er sich mit seinem Wärter Karl-Heinz an, der ihm gelegentliche Küsse gegen die einzelnen Seiten eines Buches eintauscht, das Johns Leben für immer verändern wird: Jean-Jacques Rousseaus Bekenntnisse. Die Verfilmung der Bekenntnisse, 3 Teile a 3 Stunden, soll sein Lebenswerk werden - doch das Projekt wird scheitern. William Boyd, ein großer Fälscher der Wirklichkeit, hat die täuschend echte Autobiographie einer Künstlerexistenz und zugleich die Biographie eines sich zersetzenden Jahrhunderts geschrieben. Meisterhaft!
Mit sechzehn Jahren erfährt Cashel Greville, dass er nicht ist, wer er glaubte zu sein. 1799 im irischen Cork geboren, hätte er seine Eltern früh bei einem Schiffsunglück verloren, hat seine Tante Elspeth ihm gesagt. Jetzt eröffnet sie ihm: Sie selbst ist seine Mutter, er der uneheliche Sohn eines Adeligen. Sein ganzes Dasein eine himmelschreiende Lüge! Immerhin, sagt er sich, gehört sein Schicksal jetzt ihm, und keiner kann ihn daran hindern, sich neu zu erfinden. Und das tut er nicht zu knapp im Lauf seines Lebens, das das gesamte 19. Jahrhundert währt und Cashel um den ganzen Erdball treibt. Als Trommler der britischen Armee wird er bei der Schlacht von Waterloo verwundet, als Soldat der East India Company Zeuge eines Massakers in Sri Lanka, in Pisa trifft er auf die Shelleys und Byron, in Ravenna verliebt er sich unsterblich. Cashel wird Reisender, Schriftsteller, Gefangener, Farmer, Bierbrauer, Konsul, Liebhaber, Ehemann, Vater und vieles mehr. Bösewichte und Betrüger kommen ihm in die Quere, doch immer eilt ihm auch ein treuer Freund zu Hilfe. Cashels Lebensgeschichte ist abenteuerlich, romanhaft, ja romantisch, und doch ist sie wahr - oder nicht? Ein lebenspraller, weltumspannender, funkelnder Roman, der uns tief in die Epoche der Romantik eintauchen lässt.
Die Fotografin
Die vielen Leben der Amory Clay | Roman
Amory Clay, Fotografin, Reisende, Kriegsberichterstatterin: eine Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist, die unerschrocken ihren Weg geht und ihre Geschicke selbst in die Hand nimmt. Tief fühlt sich William Boyd in sie ein und versteht es glänzend, Fiktion und Geschichte miteinander zu verschränken: das ausschweifende Berlin der Dreißigerjahre, New York, wo sie den Mann trifft, der alles verändert, Paris im Zweiten Weltkrieg. Nach »Ruhelos« hat Boyd erneut eine unvergessliche Heldin geschaffen, eine verwegene, verblüffende Frau, einen Künstlerroman, der das Porträt einer ganzen Epoche zeichnet.



