Anarchismus und andere Essays
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
Emma Goldman (1869–1940) beschäftigt sich in diesen um 1910 verfassten Texten, die in ihrer Zeitschrift Mother Earth erschienen, mit verschiedenen Aspekten des politischen und gesellschaftlichen Lebens ihrer Zeit. Sie widerlegt den Vorwurf, Anarchismus sei Chaos und Gewalt, und definiert ihn als Grundlage für ungehinderte menschliche Entwicklung und gesellschaftlichen Fortschritt. Aus dieser Perspektive kritisiert sie scharf Regierung, Patriotismus, Militarismus, Gefängnisse, Kirche, Puritanismus, Ehe und Eigentum. Auch Emanzipation und Frauenwahlrecht werden von ihr hinterfragt. Dennoch zeigt sie Begeisterung für Syndikalismus und die Bestrebungen zur freien Bildung, die in einigen Schulprojekten umgesetzt werden, sowie für das Theater ihrer Zeit, das sie als idealen Nährboden für radikale Ideen betrachtet. In ihrer Autobiografie bleibt sie ihren Überzeugungen treu, und ihre Texte sind bis heute relevant. Die Essay-Sammlung gilt als beeindruckende Lektüre, die zeigt, wie aktuell Goldmans Gedanken sind und wie wenig sich seither verändert hat. Ihre Aufsätze sind Klassiker der Sozialrevolte, die unbedingt gelesen werden sollten.




