Michael Frayns Stück „Königsdrama“ beleuchtet den Aufstieg und Fall von Willy Brandt, dem ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler. Es thematisiert seine Kanzlerschaft, den Kniefall in Warschau und die Beziehung zu DDR-Spion Günter Guillaume. Politische Intrigen und die Suche nach Identität stehen im Mittelpunkt.
Michael Frayn Bücher
Michael Frayn ist ein gefeierter englischer Dramatiker und Romanautor, dessen Werke philosophische Fragen in humorvollen Kontexten meisterhaft erforschen. Er besitzt eine seltene Begabung, sowohl im Theater als auch in der Prosa erfolgreich zu sein, und schafft Erzählungen, die ebenso intellektuell anregend wie unterhaltsam sind. Frayns unverwechselbare Stimme und sein aufschlussreicher Ansatz laden Leser und Publikum ein, komplexe Ideen mit Witz und Klarheit zu durchdenken. Sein Schreiben bietet eine einzigartige Mischung aus scharfer Beobachtung und tiefgründiger Untersuchung, was ihn zu einer herausragenden Persönlichkeit der zeitgenössischen Literatur macht.







Am William Morris Institute für Automationsforschung hat man eine bahnbrechende Idee: warum nicht Computer darauf programmieren, all die lästigen Aufgaben zu erledigen, die den Menschen wie Mühlsteine um den Hals hängen? Gesagt, getan. Die neuen Maschinen verfassen Romane, schreiben Zeitungsmeldungen und texten vollautomatisch Gebete. Auch die »Ethik-Abteilung« ist kräftig involviert: Kann man eine Maschine bauen, die eine ethisches Verhaltensmuster entwickelt? Und natürlich dient alles einem höheren Zweck: Die Menschheit soll endlich in die Lage versetzt werden, sich mit ganzer Kraft den wahren Herausforderungen des Lebens zu widmen … wie zum Beispiel dem bevorstehenden Besuch der Königin im Institut.
Celias Geheimnis
- 140 Seiten
- 5 Lesestunden
Michael Frayn hat ein sensationell erfolgreiches Theaterstück über den geheimnisvollen Besuch Werner Heisenbergs bei Niels Bohr im besetzten Kopenhagen geschrieben. Eines Tages erhält er mysteriöse Papiere zugeschickt, die angeblich aus Farm Hall stammen, dem Ort, wo die Engländer die deutschen Atomphysiker nach dem Krieg interniert hatten. Was sich anhört wie die Anleitung zum Aufstellen einer Tischtennisplatte, gibt, so mutmaßt Frayn, womöglich Hinweise auf den Bau einer Atombombe! Es beginnt ein unglaubliches Schelmenstück über die Verquickung von Fiktion und Wirklichkeit, über Täuschen und Getäuschtwerden.
Michael Frayn untersucht in seinem Stück mögliche Szenarien der Begegnung zwischen Werner Heisenberg und Niels Bohr und thematisiert die Grenzen der Geschichtsschreibung. Die Handlung spielt im September 1941, als Heisenberg an einer von der Nazi-Kulturpropaganda organisierten Konferenz in Kopenhagen teilnimmt und die Gelegenheit nutzt, Bohr zu besuchen. Diese private Begegnung führt zu einem Konflikt, der auch nach dem Krieg nicht gelöst werden kann. Der Grund für die Spannungen bleibt unklar: Es könnte um den Bau einer Atombombe, den Versuch Heisenbergs, Bohr zur Zusammenarbeit mit Nazi-Deutschland zu bewegen, oder um die kriegsbedingten Umstände, die eine offene Konversation unmöglich machten, gegangen sein. Frayns Stück spielt verschiedene mögliche Szenarien dieser brisanten Begegnung durch und überträgt Konzepte der Quantenmechanik auf die Bühne. Dabei wird die Frage nach der Wahrscheinlichkeit und Unausweichlichkeit unterschiedlicher Ereignisinterpretationen aufgeworfen. Obwohl sich das Stück auf historische Forschung stützt, bleibt es eine fiktionale Auseinandersetzung mit der Geschichte. Ergänzende Kommentare von namhaften Wissenschaftshistorikern verdeutlichen, dass die Figur Heisenbergs unter Historikern umstritten bleibt.
Der Eine – Mr. Proctor-Gould – ist ein findiger Wanderer zwischen den Welten: er unterhält – im Dienste der Völkerverständigung, versteht sich – in Moskau einen gut florierenden Servicebetrieb, indem er westlichen Institutionen vor Ort den jeweils passenden Alltagsrussen für ihre Völkerverständigungsveranstaltungen vermittelt. Der Andere – Mr. Manning – sitzt in Moskau an seiner Doktorarbeit, bis Mr. Proctor-Gould ihn gegen ein verlockendes Honorar als Übersetzer in seine vielfältigen Geschäfte einspannt. Die allerdings beginnen Manning recht bald höchst suspekt zu werden: Steckt am Ende der Geheimdienst mit drin? Und wenn ja, welcher? Geht es um Spionage, Schmuggel, den illegalen Vertrieb von Manuskripten und Tantiemen? Bevor es für die beiden vollends ungemütlich zu werden verspricht in dieser spannenden, heiterernsten Spionagesatire, rettet sie ein Düsenjet gnädig in die Lüfte.
Der Kunsthistoriker Martin Clay zieht sich mit seiner Familie in ein Cottage nördlich von London zurück, um hier endlich sein Buch über die niederländische Malerei des 15. Jahrhunderts zu beenden. Doch bei seinen neuen Nachbarn Tony und Laura Churt, verarmten Landadligen, findet er unter allerhand Gerümpel etwas, das ihn sein Vorhaben ganz vergessen läßt: das Bild der Bilder, verschmutzt und kaum erkennbar, aber – er weiß es instinktiv und mit großer Sicherheit – ein verlorengegangener Bruegel. Martin setzt alles daran, Beweise für seine Vermutung zu finden, und zwar unter größter Geheimhaltung. Er muß das Gemälde an sich bringen! Inzwischen wird Kate, Martins Frau, mißtrauisch: Daß er so viel Zeit bei den Nachbarn zubringt, führt sie vor allem auf die attraktive Laura zurück ...
Fleet Street, Ende der sechziger Jahre. John Dyson, Leiter der Abteilung für das Kreuzworträtsel und Vermischte Meldungen, träumt von Fernsehruhm und dem Leben eines Gentleman, als sich ihm eines dämmrigen Morgens endlich seine große Chance bietet. Mit scharfem Auge und einer gehörigen Portion britischen Humors erzählt Michael Frayn in seinem brillanten Klassiker vom Niedergang der Fleet Street.
»Dieses bezaubernde kleine Buch ist ein reines Vergnügen.« Sunday Times Er ist ein beflissener junger Literaturprofessor, sie eine weltweit anerkannte Autorin. Er weiß alles über sie, schon ehe sie sich begegnen. Seit Jahren hat er ihre Werke interpretiert. Als die lange Verehrte endlich leibhaftig vor ihm steht und sie einander wechselseitig verführen, verliebt er sich unsterblich in sie, nicht ahnend, welche tragikomischen Verwicklungen er damit heraufbeschwört. Dabei ist der junge Mann mit seiner Werbung zunächst sehr erfolgreich. Sogar den Bund der Ehe schließt er mit der Angebeteten. Die Reaktionen seiner Umgebung allerdings sind enttäuschend. Niemand weiß, wie man umgehen soll mit dieser Verbindung. Und je näher er dem Gegenstand seiner Zuneigung kommt, desto weiter entfernt er sich von der alles entscheidenden Frage: »Wie macht sie’s bloß? Wie verwandelt sie Leben in Literatur?«
Das Spionagespiel
Roman
Mitten im Krieg spielen zwei Kinder Krieg: Im harmlosen Nachbarn erkennen Keith und Stephen einen Mörder, im Boden unter ihnen vermuten sie Geheimgänge, und ein leer stehendes Haus kommt ihnen höchst verdächtig vor. Doch auf einmal entwickelt ihr Spiel eine unheimliche Dimension: Keiths schöne, kultivierte Mutter hat nämlich tatsächlich etwas zu verbergen ...
Willkommen auf Skios
- 284 Seiten
- 10 Lesestunden
Ein herrlich schräges Lesevergnügen über vertauschte Männer, Manuskripte und Matronen: Auf einer Ferieninsel in Griechenland bereiten sich die Gäste einer amerikanischen Stiftung auf die Ankunft des diesjährigen Gastredners vor. Dr. Norman Wilfred, Autorität auf dem Gebiet der Szientometrie, erweist sich als erstaunlich jung und gutaussehend und ist alles andere als ein verknöcherter Gelehrter. Das findet insbesondere Nikki, die attraktive rechte Hand von Mrs. Toppler, der Mäzenin. Als Nikkis leichtsinnige Freundin Georgie auf einem anderen Teil der Insel auf einen kahlen, missmutigen und orientierungslosen Mann namens Dr. Norman Wilfred trifft, bricht der nackte Wahnsinn aus - englischer Humor pur!



