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Manfred Frank

    22. März 1945

    Manfred Frank ist ein deutscher Philosoph, dessen umfangreiches Werk sich auf den deutschen Idealismus, die Romantik sowie die Konzepte von Subjektivität und Selbstbewusstsein konzentriert. Seine monumentale Studie zur deutschen Romantik gilt als einer der wichtigsten Nachkriegsbeiträge zur Geschichte der deutschen Philosophie. Frank erforscht tiefgreifende Fragen der menschlichen Existenz und des Bewusstseins mit außergewöhnlicher Gründlichkeit. Seine Schriften bieten eine einzigartige Perspektive auf die Entwicklung des philosophischen Denkens.

    Das Sagbare und das Unsagbare
    Selbstbewusstseinstheorien von Fichte bis Sartre
    Was ist Neostrukturalismus?
    Das individuelle Allgemeine
    Analytische Theorien des Selbstbewusstseins
    Der kommende Gott
    • Der kommende Gott

      Vorlesungen über die Neue Mythologie. I. Teil

      5,0(1)Abgeben

      »Wenn Sie in den letzten Jahren und Monaten die Wochenend-Feuilletons unserer großen deutschen Zeitungen durchgeblättert haben, wird Ihnen im Rahmen der Kulturkritik ein Thema immer häufiger begegnet sein: das-jenige der Aufarbeitung, der Wiederaufrichtung mythisch-religiöser Sinnzu-sammenhänge, und zwar vom sozialen Leben selbst bis hin zum Film. Vom sozialen Leben selbst, sage ich, und meine damit, daß die Gesellschaft, das Gesamt der Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer staatlichen Gemeinschaft, ihre sogenannte ›Sinnkrise‹ zunehmend in Kategorien einklagt, die der religiösen Sprache entnommen sind. Das Problem, das in der gegenwärtigen ›Sinnkrise‹ uns aufgegeben ist, ist aber älter als das, wovon die Zeitungen sprechen. Soviel ich sehe – und alle kommenden Vorlesungen werden diese Behauptungen Stück um Stück zu begründen versuchen –, war es die deutsche Romantik, die als erste Epoche der neueren Zeit das Problem der Entfremdung von Staat und Gesellschaft bearbeitet hat: Mythen (und religiöse Weltbilder) dienen dazu, den Bestand und die Verfassung einer Gesellschaft aus einem obersten Wert zu beglaubigen. Man könnte das die kommunikative Funktion des Mythos nennen, weil sie auf das Verständigtsein der Gesellschaftsteilnehmer untereinander und auf die Einträchtigkeit (oder doch: Vereinbarkeit) ihrer Wertüberzeugungen abzielt.«/p>

      Der kommende Gott
    • Das individuelle Allgemeine

      Textstrukturierung und -interpretation nach Schleiermacher

      • 382 Seiten
      • 14 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      In Manfred Franks Interpretation von Friedrich Schleiermacher zeigt sich, daß dessen Theorie einen gemeinsamen Bezugspunkt für zwei konkurrierende Lager der Literaturwissenschaft ermöglicht. Der Streit zwischen der Methodik der Textstrukturierung in den strukturalen Semiologien einerseits und der Tradition der existenzialen Hermeneutik andererseits kann überwunden werden, ohne daß die wichtigsten Einsichten beider Positionen mißachtet werden. Dies zeigt sich im Rahmen einer Interpretation ausgewählter (nie zuvor in den Kontext der hermeneutischen Theorie einbezogener) Texte aus Schleiermachers Glaubenslehre und Dialektik (zweiter Teil). Die sprachtheoretischen und poetologischen Konsequenzen dieser Grundlegung werden im dritten Teil, die praktisch-interpretatorischen und methodologischen Konsequenzen im vierten Teil ausgebreitet. Immer stiftet Schleiermachers Theorie den einheitlichen Gesichtspunkt, von dem her die Beziehungen zwischen unterschiedlichen Positionen erörtert werden. Das individuelle Allgemeine hat dank seiner systematischen wie aktuellen Interpretation maßgeblich zur Wiederentdeckung Schleiermachers beigetragen.

      Das individuelle Allgemeine
    • Die Vorlesungen, die Manfred Frank der Frage »Was ist Neostrukturalismus?« gewidmet hat, sind aus der Situation motiviert, daß zwischen den Hauptströmungen der Philosophie Frankreichs (dem Neostrukturalismus) und Deutschlands (Hermeneutik und kritische Theorie des Subjekts) so gut wie kein Gespräch existiert. Dieses Fehlen eines Dialoges hat, so die These Franks, zur Konsequenz, daß weder die Hermeneutik die Tiefe des strukturalistischen Arguments gegen die Zentralität des Subjekts ermessen noch der Strukturalismus/Neostrukturalismus bis an die Wurzeln einer tragfähigen Theorie des Subjektes gefragt hat. Um diese Fragmentierung zu überwinden, stellt Frank seine Vorlesungen unter das Leitthema: Wie kann man einerseits der fundamentalen Tatsache gerecht werden, daß Sinn, Bedeutung und Intention – die semantischen Fundamente jeden Bewußtseins – sich nur in einer Sprache, einer sozialen, kulturellen und ökonomischen Ordnung bilden können (in einer Struktur)? Wie kann man andererseits den fundamentalen Gedanken des neuzeitlichen Humanismus retten, der die Würde des Menschen an den Gebrauch seiner Freiheit bindet und nicht duldet, daß man der faktischen Bedrohung menschlicher Subjektivität durch den Totalitarismus der Regelsysteme und sozialen Codes moralisch Beifall spendet?

      Was ist Neostrukturalismus?
    • Im Zeitalter der Postmoderne sind Theorien der Subjektivität und des Selbstbewußtseins kaum gefragt. Der »Tod des Subjekts« gilt als ausgemacht. Der herrschende philosophische Diskurs, in dem Theorien der Intersubjektivität und Kommunikation den Ton angeben, hat das »Selbst-bewußtsein« weitgehend verdrängt, erkennt ihm bestenfalls die Rolle eines Epiphänomens zu. Daß das Selbstbewußtsein dennoch nicht nur einen unzweifelhaften Rang in der Geschichte der Philosophie als Kristal-lisationspunkt neuzeitlichen Denkens schlechthin hat, sondern ein nach wie vor ungelöstes Grundproblem der Philosophie von großer Brisanz ist und bleibt, ist die These Manfred Franks. Den Beweis hierfür tritt er in dem vorliegenden Band an.

      Selbstbewusstseinstheorien von Fichte bis Sartre