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Bookbot

Gerhard Amanshauser

    2. Jänner 1928 – 2. September 2006

    Gerhard Amanshauser ist seinem in etwa gleichaltrigen Freund Thomas Bernhard an Willen zur Monomanie so unter- wie an literarischem Wagemut überlegen. Der Salzburger Kosmopolit ist der bedeutendste unter Österreichs bisher unentdeckten Autoren.

    Aufzeichnungen einer Sonde
    Fahrt zur Verbotenen Stadt
    Als Barbar im Prater
    Mansardenbuch
    Schloss mit späten Gästen. Eine Farce
    Artistengepäck. Erzählungen
    • 2018

      Die Freude am Nichtstun

      Kurzprosa, Aphorismen und Autobiographisches aus dem Nachlass

      • 137 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Gerhard Amanshausers Spezialität war immer die knappe Form. Die Freude am Nichtstun versammelt seine interessantesten Kurzprosatexte aus dem Nachlass. – Ein idealer Einstieg in die Gedanken­welt eines Unangepassten. Der erste Teil steht in Tradition der Publikationen Terras­sen­buch (1973), Mansar­den­buch (1999) und Fransen­buch (2003), der zweite bietet un­ver­öffent­lichte Aphorismen, die in den letzten fünfundzwanzig Jahren seines Lebens entstanden, einige zur Zeit von List der Illu­sio­nen (1985), als er in einer Epoche des ungebrochenen Optimismus und der Prosperität ein niederschmetterndes Bild von Gesellschaft, Wirt­schaft und Kultur zeichnete, das von seinen Zeitgenossen oft mit Unverständnis betrachtet wurde. Weit da­von entfernt, ein Prophet zu sein, trifft seine radikale Kritik heute wieder den Nerv der Zeit.

      Die Freude am Nichtstun
    • 2013

      Der Autor reflektiert über die Verleihung des Titels Doktor honoris causa und sitzt neben einem als Immobilienkaiser bezeichneten Ehrensenator. Er vergleicht die heutige Bedeutung von Monarchen aus der Wirtschaft mit dem Mittelalter und erkennt, dass er keinen Platz mehr in dieser Welt hat.

      Mansardenbuch
    • 2012

      Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein

      Tagebücher

      • 397 Seiten
      • 14 Lesestunden

      Ein Meister im Staunen, eine Null im Glauben: die Zeitgenossenschaft eines Unzeitgemäßen.„Ich war ein Meister im Staunen und eine Null im Glauben“, schrieb er einmal über sich selbst. In dieser Haltung, gleichermaßen offen und radikal skeptisch, richtete er sich über Jahrzehnte auf seinem Beobachtungsposten ein, einem Haus am Hang des Salzburger Festungsbergs, zurückgezogen, aber nicht isoliert, abgekehrt, aber alles andere als gleichgültig. Mit Scharfsinn und Schärfe, verspielt in seinem Witz und kompromisslos in seiner Ernsthaftigkeit bezeugte er seine Haltung – gegen allen Dogmatismus, gegen Banalität und Größenwahn. Davon spricht jedes seiner Bücher, aber ganz besonders die bisher unveröffentlichten Tagebücher, die jetzt endlich in einer Auswahl vorliegen. Betrachtungen und Selbstbetrachtungen, wach, gereizt, brillant, höhnisch, verträumt und schonungslos bis zu dem Punkt, an dem die Parkinson-Erkrankung ihr Zerstörungswerk beginnt. Dieses Buch macht auf bedrückende wie beglückende Weise deutlich, wie sehr Gerhard Amanshauser unserer Zeit fehlt.

      Es wäre schön, kein Schriftsteller zu sein
    • 2007
    • 2005

      Zentrales Thema der vorliegenden Korrespondenz zwischen Gerhard Amanshauser und Hermann Hakel: die Literatur, die Literaten und der Literaturbetrieb zwischen 1953 und 1986. Nicht gesamtumfassend, sondern eher spezifisch, so wie sich diese den beiden Schriftstellern in Bezug auf ihre Person und Tätigkeit darboten. Nahezu zweihundert Briefe, Post- und Grußkarten aus mehr als drei Jahrzehnten geben Einblicke in Zeitverhältnisse ab dem achten Jahr nach Kriegsende. Sie sind teils zu persönlich praktischen Zwecken, teils aus bloßem Mitteilungsbedürfnis geschrieben worden und waren ausschließlich für den Empfänger bestimmt. Doch es handelt sich dabei um menschliche Dokumente, aus denen nicht nur das äußere Bild, sondern auch das Fühlen und Empfinden der Schreiber zum Zeitpunkt der Niederschrift unmittelbar hervortritt. Diese Briefe sind daher zuverlässiger und glaubwürdiger als Autobiographien oder andere Selbstdarstellungen: sie verraten nur allzu oft, was man eigentlich gar nicht mitteilen wollte. Leser (und Forscher) entdecken dann Eigenschaften und Eigenheiten sowie Stärken und Schwächen des Charakters, die von den Biographen (oder anderen Beschreibern) bestenfalls nur vermutet werden können.

      Die taoistische Powidlstimmung der Österreicher
    • 2003

      Mit einem Vorwort von Karl-Markus Gauß Gerhard Amanshauser wurde als der 'bedeutendste unter Österreichs bisher unentdeckten Autoren' (Daniel Kehlmann) bezeichnet. Doch mittlerweile rezipieren auch die großen deutschsprachigen Medien regelmäßig den selbstgewählten Außenseiter, der auf dem Salzburger Festungsberg lebt. Der Mann, dem es keine Schwierigkeiten bereitet, die Menschen auf unserem Planeten aus dem Blickwinkel einer Sonde zu beschreiben, tritt in diesem Lesebuch mit Scharfsinn, Witz und ungewöhnlicher Kompromißlosigkeit gegen alle Dogmen an. In 'Entlarvung der flüchtig skizzierten Herren' sind seine stärksten Texte aus sechs Jahrzehnten versammelt, erzählerisch, satirisch, theoretisch, immer auch autobiographisch. Gerhard Amanshauser hat den Atem für große Konstrukte, doch er ist auch ein Meister der kleinen und exakten Form. Sein stets origineller Blickwinkel wirft von unerwarteten Seiten Blitzlichter auf uns alle, und nicht zuletzt auf ihn selbst. Das macht dieses Buch zu einem amüsanten Lesevergnügen; selten zuvor waren Literatur und Philosophie so klar und wirklichkeitsbezogen. Amanshauser verweigert sich den banalen Diskursen ebenso wie dem Literaturbetrieb. Er hat nichts übrig für das Spiel der Eitelkeiten, er betreibt seine radikale und schonungslose Erforschung der 'modernen' Gesellschaft, und nebenbei brilliert er als großer Stilist.

      Entlarvung der flüchtig skizzierten Herren
    • 2001

      Als Barbar im Prater

      Autobiographie einer Jugend

      3,7(7)Abgeben

      Als Barbar im Prater ist nicht nur Autobiographie, sondern auch der spannende Roman einer Kindheit und Jugend (1928–1950), die Geschichte einer Über-Lebensstrategie, geschrieben von einem, der die Menschen liebt und deshalb rechtmäßig als ihr schärfster Kritiker fungiert. Ob es um die Eroberung der 'großen Weinbeute' im Gemäuer der Salzburger Festung geht, um die geheime sexuelle Bedeutung des Worts 'Hawaii' für ein Dienstmädchen oder um den irrtümlichen Verlust einer Hakenkreuzfahne, wegen dem er 1944 zum 'Osteinsatz' verurteilt wird: Gerhard Amanshauser hat den Blick für das Wesentliche und deckt menschliche Schwächen – auch die eigenen – schonungslos auf. Durch den Tritt einer Kuh wird dem 17jährigen die Sinnlosigkeit des Kriegs endgültig bewußt. Als Barbar im Prater handelt auch von der Generation des Wirtschaftswunders, für deren rasanten Sturzflug ins geregelte Erwerbsleben der Autor Gerhard Amanshauser nur Hohn übrig hat. Er wollte zeitlebens der isolierte Denker auf dem Salzburger Festungsberg bleiben. Seine Gegenstrategien: die Skepsis und die Zurückhaltung gegenüber allen ideologischen Modellen. Amanshauser verweigert sich dem Spiel der Eitelkeiten, er bleibt ein Aussteiger, dessen radikale Erforschung der 'modernen' Gesellschaft die Qualität jeder unangenehmen Wahrheit hat: sie schmerzt.

      Als Barbar im Prater
    • 1998

      Ein Zentrum der Quaden „Im Laufe der Abstammungsgeschichte haben sich die Hominidenpopulationen aus geringen Anfängen (Horden- und Familienverbände) zu Großpopulationen entwickelt.“ Vor dem Fenster, dessen Scheiben zitterten, bewegte sich mit ununterbrochenem Rollen die Großpopulation. Vor fünf Jahrzehnten waren ihre Partikel noch relativ stabil gewesen, doch jetzt schienen sie wie Moleküle eines angeheizten Gases förmlich hin- und hergeschleudert zu werden, wobei in dem entstehenden Chaos die neuen Metallschalen manchmal so fest kollidierten, daß der weiche Inhalt zerdrückt wurde und nichts mehr zum Vorschein kam, außer vielleicht, wie bei zertretenen Käfern, ein paar wäßrige gelbliche oder auch rötliche Tropfen. Aufwischen! das wirkt doch störend. Hinter dem Fenster lag, bis zum Hals zugedeckt, der Biologiestudent. Da er von sich selbst nichts anderes sah als einen vagen Umriß der Nase, und da die Brauen, die ihn unmißverständlich auf Pelztiere verwiesen hätten, nur als schwarzer oberer Rand herunterschimmerten, konnte er sich manche einbilden. Durch Abstraktionen kommt man zur Wissenschaft. So bezeichnete er die Population, die draußen rumorte, als Quaden, einen von einer seltsamen Entartung befallenen Stamm, zu dessen Erforschung er eine Station im Zentrum der Population bezogen hatten. Doch schon ein leises Klopfen an seiner Türe hätte genügt, ihn unter seiner Decke hervorzulocken und seine Abstraktionen zu zerstören.

      Aus dem Leben der Quaden. Nachrichten aus der Hauptstadt
    • 1997

      Der junge Mann verpasst den Zug und kämpft sich durch überfüllte Waggons, während seine Reisegefährtin glaubt, er sei davongelaufen. Nach einem misslungenen Versuch, ihn zu finden, landet er auf einem Maskenball, wo er eine blau maskierte Frau sieht, die jedoch wenig Interesse zeigt. Ihre Begegnung bleibt unglücklich und frustrierend.

      Artistengepäck. Erzählungen