Gabriele Wohmann Bücher
Gabriele Wohmann war eine deutsche Schriftstellerin, deren Werke sich häufig mit dem Gefüge des Alltags und der Psychologie ihrer Figuren auseinandersetzten. Mit präziser Sprache und scharfer Beobachtungsgabe tauchte sie in die Komplexität von Beziehungen und die Innenwelten ihrer Protagonisten ein. Ihr Schreiben zeichnet sich durch scharfe Einblicke in die menschliche Natur aus und erfasst oft die subtilen Nuancen zwischenmenschlicher Interaktion. Wohmann deckt in ihren Texten auf behutsame Weise die verborgenen Wünsche und Widersprüche auf, die das menschliche Leben prägen.






Marlene Ziegler, 36, Psychotherapeutin, löst sich aus ihrer gewohnten Umgebung und übernimmt eine Praxisvertretung in der Schweiz. Ihr neues Leben fokussiert sich immer mehr auf ihre eigenen Erinnerungen und Wahrnehmungen und blendet die Außenwelt zunehmend aus. Doch erst eine Vortragsreihe in die USA ermöglicht es ihr, wirklich zu sich selbst zu finden.
In diesen Erzählungen wird der Alltag des Durchschnittsmenschen, seine Gewohnheiten und Erwartungen, Enttäuschungen und Einbildungen, seine hoffnungslose Mittelmässigkeit und seine Selbsttäuschung so akribisch seziert, dass nichts übrigbleibt als eine im Grunde tragische Gebundenheit in psychische, familiäre und soziale Zwänge.
Wie sieht die Wirklichkeit des Glücks und der Liebe aus, und wie wichtig ist es, daß wir diese Wirklichkeit genau erkennen? In den Mittelpunkt ihres Romans stellt Gabriele Wohmann die auf Grund eines Unfalls sehbehinderte Ehefrau Sue. Sue macht die Erfahrung, daß es gar nicht so wünschenswert ist, die Dinge und Menschen allzu genau betrachten zu können, denn, als ihr eines Tages das Sehvermögen wiedergegeben wird, stehen vor allem die Personen, die ihr die liebsten sind, in nicht besonders gutem Licht da.
Auch in diesen bitterbösen Kurzszenen aus dem Familienleben erweist sich Gabriele Wohmann als äußerst präzise Beobachterin und gehört zu den profiliertesten deutschsprachigen Autorinnen im Bereich der Kurzgeschichte.



