Gerhard Oberkofler Bücher






Hans Kramer
Zur Erinnerung an einen Alttiroler Historiker
Arnold Reisberg. Jüdischer Revolutionär aus dem Königreich Galizien
Eingeleitet von Hermann Klenner
Eva Priester
Eine jüdische Frau im Kampf für eine gerechte Menschheit. Mit Originaltexten aus ihrem poetischen und essayistischen Werk
Universitätszeremoniell
Ein Biotop des Zeitgeistes
Dass die Universität als Institution im Auftrag und auf Kosten des Volkes nicht bloß Forschung und Lehre im Interesse der Allgemeinheit produziert, versucht Gerhard Oberkofler am Beispiel der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck zu verdeutlichen. Durch ihr oft von eitlen Ritualen geprägtes Zeremoniell begibt sich die Universität auf Abwege, die den zu verteidigenden Bereich der Kultur- beziehungsweise Geisteswissenschaften verlassen. Dem bisher akzeptierten Forschungsauftrag, im weitesten Sinne einer allgemeinen Kritikfähigkeit, wird auf diese Weise nur Schaden zugefügt. Insofern muss dieses Universitätszeremoniell, die Art und Weise der akademischen Selbst-Repräsentation, kontinuierlich hinterfragt werden.
Hans Kelsen hat das Bewusstsein und die Einstellung von einigen Juristengenerationen entscheidend geprägt, obschon der Inhalt seines anspruchsvollen Gedankengebäudes nur wenigen Experten tatsächlich bekannt ist. In Vergessenheit geraten ist allerdings, dass Hans Kelsen im Grossreich Österreich-Ungarn fast zwanzig Jahre seines wissenschaftlichen Werdens und Wirkens erlebt und hier schon vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges seine als «Reine Rechtslehre» bezeichnete Theorie des positiven Rechts entwickelt hat. Im Verlaufe des Ersten Weltkrieges gelangte Kelsen in die militärpolitisch einflussreiche Position des letzten Beraters des letzten Kriegsministers des letzten Kaisers von Österreich. Noch am 7. Oktober 1918 war er am Grünen Tisch des k. u. k. Kriegsministeriums Spiritus rector einer Konferenz der höchsten militärischen Prominenz, die hinter dem Rücken der Völker der Monarchie nach einer «für alle Verhältnisse passenden» Wehrmachtskonstruktion suchte.
Historikerinnen und Historiker haben oft Schwierigkeiten, den geschichtlichen Prozess als Ganzes zu erkennen. Was nicht in Archiven dokumentiert ist, scheint nicht stattgefunden zu haben oder geht in der mündlichen Überlieferung verloren. Der Autor, ein erfahrener Archivar, hat in zahlreichen Archiven in Österreich, der Schweiz, der Tschechoslowakei und Deutschland die schriftlichen Zeugnisse der Zeit studiert. Dabei stieß er auf erschreckende Manifestationen der Unmenschlichkeit, wie ein ärztliches Protokoll von 1944 über die Folter eines polnischen Studenten in einem Innsbrucker Gefängnis. In Charkow setzte die deutsche Wehrmacht erstmals „Todeswagen“ ein, um Menschen durch Abgase zu töten. Auch die US-Imperialismus praktizierte grausame Folter, wie das Verbrennen von Menschen mit Napalm. Noam Chomsky äußerte sich entsetzt über den völkermörderischen Bombardierungsaufruf von Nixon und Kissinger in Kambodscha. Weltweit leiden Millionen Kinder unter Hunger, während im Kongo unzählige Kinder Sklavenarbeit in den Kobaltminen leisten. Die deutsche Rüstungsindustrie erzielt Profite wie vor dem Zweiten Weltkrieg, und das imperialistische System ignoriert die menschliche Tragödie, während eine reiche Minderheit die Armen unterdrückt und ausbeutet. In diesem Kontext bedienen Auslandskorrespondenten oft die ideologischen Interessen ihrer Heimatländer. Die archivalische Hinterlassenschaft der österreichischen Botschaft in Santiago de C
Georg Knepler (1906–2003) wuchs in Wien auf und studierte hier Klavier, Dirigieren und Musikwissenschaft. Als Pianist begleitete er in Wien Karl Kraus und in Berlin Helene Weigel. 1933 musste der Kommunist und Jude Knepler aus Deutschland fliehen, 1934 auch aus Österreich. In der Emigration war er inspirierendes Vorstandsmitglied im Austrian Centre in London. Nach der Befreiung Österreichs kehrte er vorerst in seine zerstörte Heimatstadt zurück, 1949 nahm er eine Berufung nach Berlin an, wo er als Rektor die Hochschule für Musik aufbaute und danach als Direktor des Musikwissenschaftlichen Instituts der Humboldt-Universität wirkte. Sein Blick auf den historischen Prozess der Veränderung in der Musik, vor allem seine bahnbrechende Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts, sein Buch „Karl Kraus liest Offenbach“ und sein Mozartbuch sind Meisterwerke eines intuitiven Künstlers und scharfen marxistischen Denkers.
Über Wissenschaft und Gesellschaft in Österreich
Gesammelte Studien
Die Alfred Klahr Gesellschaft wurde 1993 gegründet, seit 1994 erscheinen quartalsmäßig die „Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft“. Einer der prägenden Autoren dieses Periodikums ist Gerhard Oberkofler, Vizepräsident der Alfred Klahr Gesellschaft seit ihrer Gründung. Der vorliegende Sammelband vereint sämtliche Beiträge Oberkoflers, die zwischen 1997 und 2011 in den „Mitteilungen der Alfred Klahr Gesellschaft“ erschienen sind. Oberkoflers hier versammelte Studien beschäftigen sich schwerpunktmäßig mit österreichischer Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftspolitik, vor allem mit einzelnen Persönlichkeiten der Wissenschaftsgeschichte und damit im Zusammenhang stehenden politischen und gesellschaftlichen Aspekten. Einen besonderen Stellenwert nehmen österreichische Wissenschafter/innen ein, die mit der Arbeiterbewegung verbunden waren.
Nikolaus Grass
Einige wissenschaftshistorische Miniaturen aus Briefen und seine Korrespondenz mit dem Prager Juden Guido Kisch
- 528 Seiten
- 19 Lesestunden

