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Bookbot

Wilhelm Salber

    9. März 1928 – 2. Dezember 2016
    Wirkungsanalyse
    Traum und Tag
    Märchenanalyse
    Psychologische Behandlung
    Wirkungsanalyse des Films
    Anna Freud
    • Wilhelm Salber, geb. 1928 in Aachen, Dr. phil. 1952, Habilitation 1958, Professor 1959, 1963-1993 Direktor des Psychologischen Instituts II der Universität zu Köln. Arbeitsschwerpunkte: Grundlagenforschung (Psychologische Morphologie), Kunst- und Kulturpsychologie, Geschichte der Psychologie, Psychotherapie. Zahlreiche Buchveröffentlichungen und Abhandlungen in Handbüchern und Fachzeitschriften. Werkausgabe beim Bouvier Verlag Bonn seit 1997. Wilhelm Salber starb 2016 in Köln.

      Anna Freud
    • Märchenanalyse

      • 198 Seiten
      • 7 Lesestunden

      Die Metamorphosen der Märchen erkunden verschiedene Arten von Verwandlungen, die Wirkungseinheiten organisieren können. Typische Verwandlungssorten wie Bestimmen, Tauschen, Täuschen, Aufs-Ganze-Gehen, Teilen, Zerstören und Revoltieren werden in paradoxen Wendungen dargestellt. Dabei ist die Richtung dieser Verwandlungen oft nicht eindeutig. Wenn eine Verwandlung unser Handeln und Leiden beeinflusst, spielt es zunächst keine Rolle, ob wir sie aktiv gestalten, erleiden oder bei anderen beobachten. Es geht um den Wirkungskreis seltsamer Gegensätze, die uns sowohl anziehen als auch abstoßen können. Diese Bilder der Realität werden in unseren Alltags- und Lebensprozessen bedeutend. Symbole wie das Wegfliegen oder Niederfallen einer Feder können verschiedene Wirkungszusammenhänge repräsentieren. Auch die Entwicklung des Blicks oder künstlicher (Augen-)Gläser kann sowohl bedrohliche als auch erkenntnisfördernde Aspekte annehmen. Ein weiteres Paradox ist, dass Verwandlungen ihre Eigenart nur durch die Bindung an Formen gewinnen, die ein typisches Getriebe mit spezifischen Wirkungsverhältnissen, Chancen und Begrenzungen festlegen. Dies ist entscheidend für die Analyse von Märchen und präzisiert die Verwandlungsarten in den jeweiligen Kontexten.

      Märchenanalyse
    • Wirkungs-Gestalten definieren sich durch ihre Entwicklungen oder Metamorphosen: durch das, was sie anstellen - und durch das, was sich mit ihnen anstellen lässt. Sie sind Werke, bei denen eine Sache vorangeht, indem Verschiedenes dabei ins Spiel kommt. Ein Kuchen lässt sich nur backen, indem ein Rezept in Umsatz mit verschiedenartigem Material kommt, indem durch Zerhacken, Warmmachen, Verrühren Verschiedenes auf eine Gestalt gebracht wird, indem man sich ein bisschen auf das verlässt, was man nicht in der Hand hat. Dabei kann man seine Tagträume mitverbacken, und das kann man wiederholen, variieren, steigern, abmindern. Erst in diesem ganzen Wirkungs-Zusammenhang definiert sich die besondere WirkungsGestalt des Kuchen-Backens. Das ist ein Beispiel für die WirkungsGestalt in sich zusammenhängender Werke. Die Psycho-Morphologie erforscht, was solche seelischen Werke mit sich bringen, was sie wollen und was sie leiden müssen, welche Konsequenzen, welche Chancen und Begrenzungen, welche Verkehrungen ihre Entwicklung mit sich bringen kann. So etwas ist nicht mit Ein-Schuss-Verfahren zu untersuchen. Der Reichtum seelischer WirkungsGestalten läßt sich nur durch eine Methode erfassen, die in mehreren Drehungen in die „Tiefe“ dringt (Versions-Methode) und zwar ohne dabei die Gestalt im ganzen aus dem Blick zu verlieren.

      Gestalt auf Reisen
    • Der Alltag wird oft als „grau“ empfunden, weil viele Menschen nicht akzeptieren können, dass ihre Identität von den alltäglichen Umständen abhängt. Diese paradoxe Konstruktion zeigt sich darin, dass die verschiedenen Alltagsformen mit der Entwicklung unserer Persönlichkeit oder unseres Selbst in Konflikt geraten. Je mehr wir versuchen, uns von den Herausforderungen der Alltagsformen abzuschotten, desto gespenstischer und weltloser kann unsere Verwandlung erscheinen. Alltagsformen funktionieren oft im Hintergrund, während wir uns bemühen, in eine bestimmte Richtung zu wachsen und die Angebote des Alltags zu nutzen. Dabei spüren wir den Antrieb, uns in einem sich wandelnden Alltag zu behaupten, und erleben die Vielfalt der Alltagsformen auf besondere Weise. Wir versuchen, vereinheitlichende Verwandlungsrichtungen zu etablieren, die sich mit den unterschiedlichen Alltagsformen reiben. Diese Reibung lässt die Konturen der Alltagsformen klarer hervortreten. Indem wir uns in einer bestimmten Richtung behaupten, nehmen wir die Herausforderungen und Möglichkeiten des Alltags wahr, was dazu führt, dass wir den Alltag in grau und nicht-grau unterteilen.

      Der Alltag ist nicht grau