Kritik der Geschichtswissenschaft
Der historische Relativismus, die Kategorie der Quelle und das Problem der Zukunft in der Geschichte
Der historische Relativismus, die Kategorie der Quelle und das Problem der Zukunft in der Geschichte
Die Macht des Kapitals: Macht als Manie – Das militarisierte Kapital [Bd. 4, Teil 3]
Der Mythos vom Heros [Bd. 1]
Der Mythos handelt vom qualitativen Sprung in der gesellschaftlichen Produktion, vom Moment des Umschlagens gemeinschaftlicher Subsistenz in gesellschaftlichen Überfluss, vom Augenblick der Entstehung des gesellschaftlichen Reichtums. Der Mythos erzählt vom Fest. 'Der Mythos vom Heros' ist der erste Teil einer vierteilig angelegten Studie über die Entwicklung der Religion. Es geht um die systematische Explikation der sozialen Identitätskrise, in die sich die frühe menschliche Gesellschaft durch die Entstehung von Reichtum gestürzt sieht. Der Mythos in seiner Grundform als Heroologie wird als eine Strategie zur politischen Bewältigung dieser Krise interpretiert.
Der zweite Band von ›Die Macht des Kapitals‹ zeichnet die Entwicklung Europas von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg nach. Die Revolution erscheint als ein politisches Experiment, das an seiner ökonomischen Unwahrheit beziehungsweise Verblendung scheitert und in der Napoleonischen Militärdiktatur endet. Die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts maßgebende konstitutionelle Monarchie ist die politische Lösung, die die bürgerliche Gesellschaft für ihre unlösbaren ökonomischen Widersprüche findet. Ihr Erbe tritt der imperialistische starke Staat an, der seinen Aufstieg den Bedürfnissen des Industriekapitals verdankt. Die Integration der sozialistischen Bewegung in die von ihm zur Rettung des Akkumulationsprozesses initiierte sozialreformerische Umverteilungspolitik verleiht den nationalstaatlich verfassten Volkswirtschaften jenen Schein von Geschlossenheit und jene falsche Entschlusskraft, die den Grund für den Ersten Weltkrieg legen.
Der Mythos handelt vom qualitativen Sprung in der gesellschaftlichen Produktion, vom Moment des Umschlagens gemeinschaftlicher Subsistenz in gesellschaftlichen Überfluß, vom Augenblick der Entstehung gesellschaftlichen Reichtums. Der Mythos erzählt vom Fest.
200 Jahre deutsche Intelligenz
Was haben Schiller, die Romantiker, die Vertreter der historischen Quellenwissenschaft, Schopenhauer, Feuerbach, Nietzsche, Husserl, Heidegger und Habermas gemein? – Ihre Zugehörigkeit zur bürgerlichen Intelligenz und das aus politischer Entmächtigung und ökonomischer Begünstigung gewirkte Schicksal, das der Kapitalismus dieser im weitesten Sinne bildungsbürgerlichen Schicht bereitet. Betrachtet man die bürgerliche Reflexion im Kriterium dieses Schicksals und vor dem Hintergrund der realhistorischen Entwicklungsetappen unserer Gesellschaft, die der Kapitalismus erzwingt, so eröffnen sich interessante Perspektiven für ein neues Verständnis der theoretischen Leistungen dieser deutschen Geistesriesen.
Überlegungen zur kapitalistischen Funktion und Entwicklung des allgemeinen Äquivalents
Ursprünglich als Exkurs im Rahmen des neunten und letzten Bandes der Studie »Reichtum und Religion« gedacht, hat der vorliegende Text im Laufe der Arbeit monographische Statur gewonnen und sich zu einem eigenen Buch ausgewachsen. Ausgangspunkt ist die seit den absolutistischen Anfängen der bürgerlichen Gesellschaft vor sich gehende und den praktischen Bedürfnissen und technischen Anforderungen des kapitalistischen Produktions- und Distributionssystems Rechnung tragende Ersetzung der edelmetallenen Münze durch die papierene Note in der Rolle des den kommerziellen Austausch vermittelnden und organisierenden allgemeinen Äquivalents. Dargestellt wird, wie trotz aller Bemühungen das neue Zirkulationsmittel nicht als Ersatz für die alte Währung, sondern bloß als deren Platzhalter gelten zu lassen, es aus einer kommerziellen Vermittlungsinstanz, einem den Wertschöpfungsprozess passiv regulierenden und differenzierenden Getriebe, zu einem industriellen Wachstumsmedium, einem den Wertschöpfungsprozess aktiv auf Touren bringenden und in Gang haltenden Treibmittel avanciert.
Zur Pathologie kapitalistischer Krisenbewältigung
Ist die Ermordung vieler Millionen Juden nur eine Ersatzhandlung? Sind Belzec und Sobibor nur Veranstaltungen zur verdrängungsförmig-bürokratischen Abfuhr von Spannungen, die aus der widersprüchlichen Konstitution des faschistischen Staatswesens resultieren? Ist in sofern die Rede vom Holocaust ein Euphemismus, weil sie die Vorstellung von einem spezifischen Opferzusammenhang, einem qualifiziert stellvertretenden Leiden und Tod in einem Kontext geltend macht, in dem der Tod als Massenmord nurmehr die naturkatastrophale Konsequenz eines im Bemühen um sein inneres Gleichgewicht ebenso projektiv wie ziellos um sich schlagenden Leviathans ist? „Es ist die zentrale These dieses Esseys, daß im markanten Unterschied zum politisch-religiösen Sinn des Antijudaismus historischer Prägung der Antisemitismus europäischer Tradition eine wesentlich politisch-ökonomische Bedeutung hat und, dtatt wie der erstere Probleme zu thematisieren, die sich auf generelle Unterschiede der historisch-kulturellen Identität und der gesellschaftlich-politischen Perspektive beziehen, vielmehr Konflikte zum Ausdruck bringt, die ganz und gar in der spezifischen Entwicklung neuer ökonomischer Machtverhältnisse beziehungsweise sozialer Klassengegenensätze der nicht-jüdischen Gesellschaften selber gründen.“ Die vorliegende zweite Auflage wurde um den Anhang „Der revolutionäre Staat: Das Paradox der bürgerlichen Gesellschaft“ erweitert.
Über den Kapitalismus als selbstgewirktes Schicksal einer politischen Emanzipation auf der Grundlage kommerziellen Austauschs
Wie weit haben sich die Vorstellung vom Zusammenhang zwischen sozialem Projekt und kommerziellem Geschäft beziehungsweise die Hoffnung auf eine letzterem für ersteres zukommende grundlegende Bedeutung bewahrheitet und wie weit als Illusion herausgestellt. Bewahrheitet hat sich die gesellschaftsverändernde Potenz des kommerziellen Geschäfts, weil es unter den besonderen, von ihm selber geschaffenen politisch-ökonomischen Bedingungen zu Beginn der Neuzeit seine traditionelle Beschränkung und Fassung durchbricht und sich kapitalistisch totalisiert. Diese Totalisierung zum kapitalistischen Wertschöpfungssystem und die politisch-ökonomische Geschichtsmächtigkeit, die es dadurch gewinnt, lassen das kommerzielle Geschäft zum Projektor bzw. zum Hoffnungsträger sozialer Programmatik avancieren. Die ihm damit zugewiesene Eigenschaft eines Steigbügelhalters für sozialen Wandel und politische Erneuerung straft das solcherart totalisierte kommerzielle Geschäft indes gründlich Lügen.
Eine Untersuchung zum Verhältnis von Kunst, Kult und Kommerz
Das Buch geht der Frage nach, warum an zwei markanten Punkten der Geschichte, der klassischen Antike und der bürgerlichen Neuzeit, Kunst sich emanzipiert von dem religiösen Kontext, in den sie bis dahin integriert war, und sich als relativ eigenständiger gesellschaftlicher Erfahrungsbereich etabliert. Das geschieht, wo an die Stelle des fronwirtschaftlichen Zusammenhangs ein von kommerziellem Austausch geprägter marktwirtschaftlicher tritt. In der Antike hat die Kunst jedoch vor allem politische Bedeutung und gilt der Erhaltung des durch die Privatisierungstendenzen des Marktes partikularisierten patrizisch-kommunalen Bewusstseins, während sie in der Neuzeit primär eine soziale Funktion erfüllt und auf die Bewahrung des durch den Kapitalisierungsprozess des Marktes revolutionierten aristokratischen Seins zielt. In dem Maße freilich, wie eine nivellierende Verbürgerlichung jenem Sein den Garaus macht, gewinnt die Kunst ihre auf personale Exklusivität und soziale Distinktion gemünzte moderne und postmoderne Fasson.