Eine Globalgeschichte der Religionen im 20. Jahrhundert
Im 20. Jahrhundert prägten Heilsbringer wie Rudolf Steiner, der Dalai Lama und die Beatles das religiöse Multiversum. Michael Stausberg untersucht 47 Porträts, die zeigen, wie religiöse Bewegungen geografische und konfessionelle Grenzen überwanden und sowohl Frieden als auch Konflikte hervorriefen, beeinflussten Politik, Kultur und Weltanschauung.
Dieses Studienbuch bietet eine vielstimmige Einführung in religionswissenschaftliches Arbeiten an deutschsprachigen Universitäten. Die 29 Kapitel geben forschungsnahe Einblicke in aktuelle Fragestellungen des Faches: Was ist Religion? Ist Religion eine europäische Erfindung? Was wissen wir über Religion in der Vorgeschichte? Wie schreibt man Religionsgeschichte unter den Vorzeichen von Kolonialismus und Globalisierung? Ist Religion Sache von Individuen? Verändert Religionswissenschaft ihren Gegenstand? Wie spricht die Religionswissenschaft über Engel und Götter? Ist Religionswissenschaft normativ? Engagieren sich Religionswissenschaftler im Dialog der Religionen? Sind Religion und Religionswissenschaft Männersache? Ist das Christentum Gegenstand der Religionswissenschaft? Sind Personenkulte Religion? Wo begegnet Religion in den Medien und im Alltag? Welche Rolle spielt die Religionswissenschaft für den Religionsunterricht? Wie ändert sich das Verhältnis von Religion und Medizin? Wie werden Religionen sinnlich fass- und wahrnehmbar (Klang, Materialität, Raum und Visualität)? Warum gibt es Konflikte um religiöse Bauwerke? Abgerundet wird der Band durch eine Einleitung und einen Anhang, der Leser/innen helfen soll, Gedankengänge der Beiträge zu rekonstruieren, Hintergrundwissen zu erarbeiten und Verbindungen zwischen den Kapiteln herzustellen.
3-406-50870-7Zusatzinfo Erste Annäherungen Verbreitung in der Gegenwart
Transkontinentale Netzwerke und globale Bewegungen Anonyme Zarathustrier? Was
sollen die Zarathustrier glauben? Aller Anfang ist Zarathustra Griechische und
iranische Angaben zu Zarathustras Lebenszeit Die ältesten Texte... číst celé
Der Tourismus ist ein gewaltiger wirtschaftlicher Faktor weltweit, der zugleich auch einen bedeutenden kulturellen Aspekt hat. Religion im modernen Tourismus behandelt erstmals die Frage nach der Wechselbeziehung von Tourismus und Religion, der man bislang aus dem Weg gegangen ist, da Tourismus und Religion auf unserer mentalen Landkarte Gegenpole besetzen: Tourismus gilt als oberflächlicher Zeitvertreib, Religion hingegen als eine tiefgründige Begegnung mit dem Transzendenten. Doch der Zusammenhang ist offensichtlich. Religiöse Vorgaben beeinflussen das Reiseverhalten, religiöse Organisationen nehmen gestalterischen Einfluß auf den Tourismus. Umgekehrt markiert die Besichtigung religiöser Stätten wie Klöster, Kirchen, Tempel, Stupas, Pyramiden oder Moscheen oft den Höhepunkt einer Reise. Religionen sind für den Tourismus ein unersetzliches Kapital. Zum globalen Thema der Migration gehört auch die permanente Kurzzeitmobilität, die den Tourismus kennzeichnet. Die „Touristifizierung“ religiöser Stätten stellt allerdings für diese Orte und ihre Institutionen eine große Herausforderung dar, wenn religiöse Stätten zu „Touristenkirchen“ oder religiöse Gruppen zu Touristenattraktionen werden, wie beispielsweise die Amische in den Vereinigten Staaten oder die Schamanen in Zentralasien und Südamerika. Neben religiösen Stätten im engeren Sinne begegnen religiöse Elemente auch an anderen Orten des Tourismus, in Themenparks oder „Ferienparadiesen“ und in der Rhetorik der boomenden „Wellness“-Branche. Auch vergangene Religionen werden im Medium Tourismus wieder zugänglich; religiöse Motive und Symbole werden als Souvenirs mit nach Hause genommen.