Ausdruckswelt
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Benn argumentiert nicht politisch; er will nicht überzeugen. Seine Gedankengänge kommen her von einer Sphäre der ästhetischen Gebilde, der »Ausdruckswelt«, die für sich besteht und keiner Rechtfertigung bedarf. Aber darin werden biologische und geistige Mutationsvorgänge berührt, die über bloß geschichtliche Veränderungen weit hinausreichen: »Der Mensch ist etwas anderes; als die vergangenen Jahrhunderte dachten.« Das in den Jahren des Verfemtseins gehärtete Selbstbewußtsein eines »Schädlings« wird auch gegen die neue Öffentlichkeit beibehalten. Es erlaubt Benn Einsichten. außerhalb jedes offiziösen Konsensus’; Der Essay »Provoziertes Leben«, mit den Gedanken eines Dichters und Mediziners über die Steigerung der ästhetischen Produktivität durch bewußtseinserweiternde Drogen, steht in der deutschen Geistesgeschichte allein da.