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Nicht vergessen sein … Siegfried Schnurmanns Leben und das seiner Geschwister, die Geschichte seiner im Konzentrationslager Theresienstadt verstorbenen Eltern, die Erinnerungen an die Offenburger Jugendzeit, die Emigrationsjahre in Dänemark und Schweden, die Jahre im Kibbuz Dafna in Israel, die Rückkehr nach Deutschland und die anschließenden Jahre im Dienst der Jüdischen Gemeinde Freiburg - alles ist hier für Siegfried Schnurmann zusammengetragen und soll Zeugnis geben von einem langen, oft schmerzhaften, dennoch mit Gelassenheit und Gottvertrauen ertragenen Weg. „Was kann mir denn noch geschehen, wenn bereits alles geschehen ist?“ so fragte er sich oft angesichts schier unüberwindlicher Schwierigkeiten in den Jahren nach 1945. Denn er lebte da bereits mit der furchtbaren Gewißheit, dass die geliebten Eltern im Konzentrationslager Theresienstadt umgekommen waren. Siegfried Schnurmann hätte, sofern alles normal verlaufen wäre, seinen 90. Geburtstag sicher als geachteter Bürger in seiner Geburtsstadt Offenburg begehen können - wenn er nicht durch seine gläubigen Eltern im jüdischen Glauben erzogen worden wäre. Zwar liebte er diese Stadt wie nur wenige andere, und es gab kaum einen, der ähnlich gut mit Offenburger Brauchtum und Mundart vertraut war. Den Offenburger Dialekt hört man noch heute heraus. Siegfried Schnurmann repräsentiert schließlich bereits die vierte Generation der Familie SchnurmannValfer in Offenburg, und nicht allzu viele Offenburger könnten dies von sich sagen, was er heute noch gerne erwähnt - mit einem spöttischen Seitenblick auf die sich damals so heimatverwurzelt gebenden Nazis. Doch hat diese Heimatverbundenheit seine Mitbürger damals nicht daran gehindert, die Sondergesetze der Nazis auch auf ihn und seine Familie anzuwenden. Kurz: Das gut gehende Schuhgeschäft Valfer-Schnurmann, gegründet 1869 am Fischmarkt im Herzen der Stadt ("Valfer's Eck", so der Volksmund), wurde den Schnurmanns geraubt, sie wurden verjagt und vertrieben. …
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In ständigem Einsatz, Martin Ruch
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 1997
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- Titel
- In ständigem Einsatz
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Martin Ruch
- Verlag
- Hartung-Gorre
- Erscheinungsdatum
- 1997
- ISBN10
- 3896491962
- ISBN13
- 9783896491961
- Kategorie
- Weltgeschichte
- Beschreibung
- Nicht vergessen sein … Siegfried Schnurmanns Leben und das seiner Geschwister, die Geschichte seiner im Konzentrationslager Theresienstadt verstorbenen Eltern, die Erinnerungen an die Offenburger Jugendzeit, die Emigrationsjahre in Dänemark und Schweden, die Jahre im Kibbuz Dafna in Israel, die Rückkehr nach Deutschland und die anschließenden Jahre im Dienst der Jüdischen Gemeinde Freiburg - alles ist hier für Siegfried Schnurmann zusammengetragen und soll Zeugnis geben von einem langen, oft schmerzhaften, dennoch mit Gelassenheit und Gottvertrauen ertragenen Weg. „Was kann mir denn noch geschehen, wenn bereits alles geschehen ist?“ so fragte er sich oft angesichts schier unüberwindlicher Schwierigkeiten in den Jahren nach 1945. Denn er lebte da bereits mit der furchtbaren Gewißheit, dass die geliebten Eltern im Konzentrationslager Theresienstadt umgekommen waren. Siegfried Schnurmann hätte, sofern alles normal verlaufen wäre, seinen 90. Geburtstag sicher als geachteter Bürger in seiner Geburtsstadt Offenburg begehen können - wenn er nicht durch seine gläubigen Eltern im jüdischen Glauben erzogen worden wäre. Zwar liebte er diese Stadt wie nur wenige andere, und es gab kaum einen, der ähnlich gut mit Offenburger Brauchtum und Mundart vertraut war. Den Offenburger Dialekt hört man noch heute heraus. Siegfried Schnurmann repräsentiert schließlich bereits die vierte Generation der Familie SchnurmannValfer in Offenburg, und nicht allzu viele Offenburger könnten dies von sich sagen, was er heute noch gerne erwähnt - mit einem spöttischen Seitenblick auf die sich damals so heimatverwurzelt gebenden Nazis. Doch hat diese Heimatverbundenheit seine Mitbürger damals nicht daran gehindert, die Sondergesetze der Nazis auch auf ihn und seine Familie anzuwenden. Kurz: Das gut gehende Schuhgeschäft Valfer-Schnurmann, gegründet 1869 am Fischmarkt im Herzen der Stadt ("Valfer's Eck", so der Volksmund), wurde den Schnurmanns geraubt, sie wurden verjagt und vertrieben. …