Kleiner Atlas der österreichischen Gemütlichkeit
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Landkartenallegorien, die von den Geisteswissenschaften bisher als Quellengattung vernachlässigt wurden, öffnen interessante Erkenntnisse über das mentale Gefüge einer Epoche. Geben Blicke frei in das Reich der Liebe, der Unsinnsgesellschaft, der Herrschaft, des Erwerbes... Seit den Tagen Maria Theresias konnten sich die habsburgischen Stammlande des legendären Rufes eines zweiten Landes der Phäaken erfreuen. Indessen ließen die in den Napoleonischen Kriegen kulminierenden politisch-gesellschaftlichen Umwälzungen der nachjosephinischen Ära die Wende ins 19. Jdht. bewußt als eine historische Zäsur begreifen, die in zahlreichen Feiern, Memorialschriften und visionären Gedichten ihren Niederschlag fand. Parallel dazu wurde eine in Frankreich und England seit langem praktizierte Bildform wiederentdeckt: die Landkartenallegorie. Diese suchte die im Leben gefährdete Balance zwischen den auseinanderstrebenden Welten der Kartographie, der Kunst und der Philosophie im handlichen Kleinformat aufrechtzuerhalten - selbst auf die Gefahr hin einer banalisierten Sicht auf die Dinge oder gar eines drohenden Wirklichkeitsverlustes.
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