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Die Transformation der Kulturtheorien

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Zum einen geht es in diesem Buch um eine offensive und zugleich systematische Positionierung eines kulturtheoretischen Analyseprogramms als eines komplexen Feldes von Ansätzen, die den klassischen Sozialwissenschaften wie den klassischen Geisteswissenschaften einen Horizont neuartiger Fragestellungen eröffnen. Die Kulturtheorien bewirken eine Transformation des Feldes der Theorie und des humanwissenschaftlichen Denkens. Diese Transformation betrifft vor allem die Unterminierung gängiger sozial- und geisteswissenschaftlicher Voraussetzungen einer Ebene des ›Vordiskursiven‹ (J. Butler), das heißt des Vorkulturellen, Nicht-Sinnhaften, Formalen, Strukturellen, Materiellen oder der universalen Rationalität – ob diese Ebene nun im Subjekt oder Akteur, in der Sprache, der Vernunft, der Ökonomie, der Technik, der menschlichen Natur, der sozialen Differenzierung oder der Macht ausgemacht wird. Zum anderen geht es darum, die Transformation nachzuzeichnen, der das Feld der Kulturtheorien im 20. Jahrhundert selbst unterliegt. Der zentrale Aspekt betrifft die Ausbildung einer kulturwissenschaftlichen Theoriefamilie, die Reckwitz als ›Theorien sozialer Praktiken‹ umschreibt. Er erkennt darin einen sich verdichtenden theoretischen Knotenpunkt im heterogenen Netzwerk kulturtheoretischer Ansätze, der sich – in kritischer Auseinandersetzung mit den ›intellektualistischen‹ Tendenzen anderer Kulturalismen und ihrer Orientierung an Geistigem und Sprachlich-Textuellem – vor allem um zwei miteinander verknüpfte praxistheoretische Grundintuitionen bildet: das Element der Materialität und das der Implizitheit des Wissens.

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ISBN
9783934730151

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