Der Mythos von der Verschwörung
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Das Buch über den Mythos von der Verschwörung legt dar, wie die vielfach von Angst, ja Panik erfassten Menschen die tieferen Ursachen der sie persönlich umtreibenden und gefährdenden Umwälzungen zu erfassen suchten. Die von diesen ermittelten, im Verborgen wirkenden „Verschwörer“ hätten zunächst in den „Verschwörungsspelunken“ der Freimaurerlogen die geistige Ordnung der Königreiche untergraben und dann 1789 die göttlich gestiftete Ordnung von „Thron und Altar“ umgestoßen. Den Republikanern Frankreichs werden der Königsmord und die blutigen Verfolgungen der Priester, Adeligen und religiösen Bauern Frankreichs zur Last gelegt. Dieses satanische Unterfangen sei von dem radikalfreimaurerischen deutschen Illuminatenorden, der im Buch vorgestellt wird, ausgeheckt worden! Im 19. Jahrhundert wurde diese Verschwörerthese, die eine konterrevolutionäre und konservative Reaktion auf die Umbrüche von 1789, 1848 und schließlich die Oktoberrevolution von 1917 darstellte, kontinuierlich modernisiert. Sie ist dabei radikalisiert worden und erhielt im Hinblick auf prominente Führer der russischen Oktober-Revolution, welche neben dem Zaren unzählige Priester und Klassenfeinde liquidierte, einen bösartigen antijüdisch-rassistischen Akzent. Die antibolschewistische Ausprägung des Verschwörungsmythos wurde zur Staatsideologie der Nationalsozialisten und diente ihnen mit als Vorwand für den beispiellosen Völkermord. Entstehungsgeschichte eines lebendigen Mythos.
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