Das Wagnis im Sport

Sportarten wie Sportklettern, Gleitschirmsegeln, Drachenfliegen, Tauchen etc. scheinen derzeit in unserer Erlebnisgesellschaft verstärkt nachgefragt zu werden. Kommerzielle Anbieter vermitteln mit Bungee Jumping, House Running oder Rafting ihren Kunden prickelnde Gefühle. Auch die Werbeindustrie hat den Reiz des "Risikos" für ihre Produte entdeckt, und der Slogan "no risk no fun" verkündet das neue Lebensgefühl. Interessanterweise lässt sich auch innerhalb der Pädagogik eine Aufwertung erlebnisreichen Sports erkennen; dafür spricht die Ausweitung der Erlebnispädagogik. Bislang sind in der Sportpädagogik aber nur wenige Versuche unternommen worden, die Bedeutung wagnisreicher sportlicher Aktivitäten differenziert für die Erziehung auszuweisen. Inwiefern ist es pädagogisch sinnvoll, wenn sich Kinder und Jugendliche im Sport wagen? In der vorliegenden Arbeit werden zunächst bestehende pädagogische Ansätze analysiert. Weitere Grundlagen werden mit anthropologischen, motivationspsychologischen und kultursoziologischen Betrachtungen erarbeitet. Dabei ergeben sich konkrete Hinweise sowohl für die pädagogische Bedeutung des Wagnissports als auch für die praktische Gestaltung im Schulsport.