Albrecht Altdorfer
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Ziel der vorliegenden Publikation ist, Altdorfer als gelehrten und gebildeten Künstler aus dem Schatten Dürers heraustreten zu lassen. Als Ausdruck der 'docta manus', der gelehrten Hand – so schon die Einsicht von Sandrart – , darf man die Bildfindungen Altdorfers verstehen. Schon im Frühwerk begegnen wir einem offenbar höchst gebildeten, mit humanistischen Themen vertrauten und christliche Themen frei interpretierenden Künstler. Mit der ungebundenen Strichführung seiner Zeichnung und dem lebhaften Pinselduktus seiner Malerei, seinen Helldunkeleffekten und höchst verfeinerten koloristischen Wirkungen schuf er eindrucksvolle Bildmetaphern des Visionären, Unsichtbaren, Spirituellen, die in der Betrachtung in gleicher Weise Auge und Geist auf einen Höhenkamm frei entfalteter künstlerischer Phantasie führen. Ihm, dem die Kunst zur zweiten Natur wurde, widmen sich die Beiträge dieses Buches, die in neuer Form die komplexe Bildsprache und die polyperspektivischen Brechungen der künstlerischen Persönlichkeit Altdorfers erkunden und im Kontext seiner Zeit verorten. Aus kunsthistorischer, historischer, quellenkundlicher und restauratorischer Sicht, ergänzt um literatur- und musikhistorische Perspektiven wird das gesamte malerische und in ausgewählten Werken auch das zeichnerische und druckgrafische Werk Altdorfers neu verhandelt.