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Der Strukturalismus

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Jean Piaget gibt einen systematischen und kritischen Überblick über die Problematik des Strukturbegriffs. Er beginnt mit der Untersuchung der mathematischen und logischen Strukturen, an denen er die «Grenzen der Formulierung» nachweist, die Tatsache nämlich, dass jede Form Inhalt für die nächsthöhere Form und jeder Inhalt Form für den nächstniedrigeren Inhalt ist. Jede Erkenntnistheorie muss an einem bestimmten Punkt in diese «Leiter» einsteigen, sich also nach oben oder unten abgrenzen. Jean Piaget behandelt dann die physikalischen und biologischen Strukturen, analysiert die Anfänge des Strukturalismus in der Psychologie, vor allem in der Gestalttheorie und in der genetischen Psychologie. Er geht ein auf den linguistischen Strukturalismus bei Ferdinand de Saussure und Noam Chomsky, auf den anthropologischen Strukturalismus bei Claude Levi-Strauss und auf den philosophischen «Strukturalismus ohne Strukturen» bei Michel Foucault. Der Autor untersucht in diesem Zusammenhang auch die Beziehung zwischen Strukturalismus und Dialektik. Der Strukturalismus ist weder eine Philosophie noch eine Doktrin, sondern eine Methode. Piaget hebt deshalb den «Realismus der Struktur» hervor, die Tatsache nämlich, dass Strukturen aus Operationen hervorgehen. Es gibt keine Struktur ohne eine entweder abstrakte oder genetische Konstruktion. Die Genese selbst ist immer nur der Übergang von einer «schwächeren» Struktur zu einer «stärkeren» Struktur, und die Struktur ist immer nur ein Transformationssystem. Die Struktur ist also zunächst und grundsätzlich ein Bündel von Transformationen. Sie ist weder zu trennen von den dem Objekt inhärenten physikalischen oder biologischen Operatoren noch von den Operationen, die das Subjekt ausführt. Sie stellt das Verbindungsgesetz oder die Gleichgewichtsform dieser Operationen dar; sie ist aber keine frühere oder höhere Entität, auf die sich die Operationen stützen könnten. Diese unterscheiden sich gerade darin von beliebigen Aktionen, dass sie sich zu Systemen koordinieren und organisieren. Diese Systeme bilden in ihrem Aufbau die Strukturen. Abstrahiert man sie von ihren Ursprüngen, so werden sie zu bloß formalen Essenzen oder bleiben rein verbal.

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ISBN
9783530650044

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