Eine Frage der Zeit

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Drei norddeutsche Werftarbeiter werden 1913 von Kaiser Wilhelm II. beauftragt, ein Dampfschiff am Tanganikasee zu zerlegen und wieder zusammenzusetzen, um die imperialen Ambitionen des Monarchen zu unterstützen. Auf ihrer Reise nach Deutsch-Ostafrika hoffen sie auf guten Verdienst und sind fasziniert von der exotischen Umgebung und der schönen Gouverneurin. Doch schnell geraten sie in die brutalen Mechanismen des Kolonialismus, aus dem es kein Entkommen gibt. Zur gleichen Zeit beauftragt Winston Churchill den exzentrischen Oberleutnant Spicer Simson, zwei Kanonenboote durch Afrika zu transportieren. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, stehen Deutsche und Briten am Ufer des Tanganikasees einander gegenüber. Inmitten dieser Konflikte sind alle Protagonisten Gefangene ihrer Zeit, gezwungen zu kämpfen, obwohl niemand wirklich will. Die Geschichte thematisiert, wie Menschen unter widrigen Umständen ein Leben in Anstand und Würde führen können. Capus zeigt, dass seine Helden gewöhnliche Menschen sind, die außergewöhnliche Dinge erleben. Sein erzählerisches Talent und seine präzise Recherche verleihen der Erzählung eine kraftvolle und unprätentiöse Tiefe, die den Leser mit der Frage konfrontiert, wie man in schwierigen Zeiten seine Menschlichkeit bewahren kann.