Meer
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Robert Gernhardts Mutter erwarb 1942 in Tallinn das Kapitänspatent. Und da soll ausgerechnet der Autor von 'Wörtersee' eine literarische Landratte sein? Ob er von einer Versuchung durch den Teufel an Bord einer Yacht vor Floridas Küste erzählt, von Bademeistern, die Urlaub machen, von Mörderrobben oder auf trostlosen Eilanden ausgesetzten Bären, kaum ein Motiv ist in Gernhardts Texten, seinen Bildgedichten und Zeichnungen so präsent wie das Meer. In 'Meer von Robert Gernhardt' macht sich einer der bedeutendsten deutschen Lyriker der Gegenwart auf die Suche nach dem Aquatischen in seinem Gesamtwerk und landet unverhofft im Autobiographischen. Vor allem aber erhalten Gernhardt-Leser endlich Antwort auf die drängende Frage, warum der Albatros von allen Tieren am schwierigsten zu zeichnen ist. Entstanden ist so ein Gernhardt’scher Reigen, unterhaltsam und profund, denn wann immer der Dichter das Festland verlässt, geht es um die letzten Dinge:'Das Meer ist tief, die Welt ist schlecht, wie ihr’s auch dreht –der Wal hat recht.'