Jacob, Ménachem und Mimoun
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„Seit seinem Studienbeginn in Paris verfolgte Bénabou das Projekt, das Familien-epos seiner jüdisch-marokkanischen Vorfahren zu schreiben und von seiner Jugend in Meknès zu erzählen, einer Schnittstelle dreier Kulturen. Von einer ganz eigenen „Geschichte des Lesens“, als hebräische Lettern noch mit Honig bestrichen wurden, von Thora-Schule und Synagoge, dem Gymnasium unterm französischen Protektorat, das die arabische Bildwelt des Jungen kolonisierte (was ihn 17-jährig nach Paris trieb), von den Großvätern Mimoun und Menachem, der Herzenswärme der Mutter, von Wesi-ren und Sultanen, Rabbinern und Kaufleuten, Berbern, Briganten und dem Schatten eines deutschen Kaisers. Aber der moderne Autor, der dreißig Jahre später erzählt, legt über den epischen Bericht eine andere Geschichte: die Geschichte dieses Projekts selbst, seiner Motive, der Quellen und Dokumentationen, der Modelle, nach denen er suchte, von der jüdischen Tradition bis Flaubert, Proust und Joyce, der Moden auch, denen es ausgesetzt war, vom Strukturalismus bis zu Bataille und der Sade-Renaissance – und der eigenen biografischen Wechselfälle. Kurzum: die Geschichte des – notwendigen – Scheiterns dieses Projekts. Denn seine Kindheit selbst war vielleicht schon eine Täuschung, und die jüdische Gemeinde schon nach Paris (wie der Autor), Haifa oder Montreal zerstreut, als er ihr mit seiner „Saga der Benaboujaden“ ein Denkmal setzen wollte. Dieses „Familienepos“ ist schlicht ein „großes Buch“ (Le Monde). Es steht neben dem literarischen Juwel, mit dem der Autor (auch in Deutschland) berühmt wurde: Warum ich keines meiner Bücher geschrieben habe. “
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