Verliebte Lügner

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Richard Yates prägte eine ganze Generation von Schriftstellern und gilt als der bedeutendste Chronist des amerikanischen Durchschnittslebens von den 1930er bis späten 1960er Jahren. In seinem zweiten Short-Story-Band zeichnet er mit lakonischer Schärfe die Schattenseiten des amerikanischen Traums. Yates, von Richard Ford und Raymond Carver als Vorbild genannt und von Kurt Vonnegut als die „Stimme einer ganzen Generation“ gepriesen, zeigt in seinen Geschichten das Scheitern seiner Figuren. Eine talentlose Bildhauerin erhält die Chance, Präsident F. D. Roosevelt in Stein zu meißeln, kann diese jedoch nicht nutzen. Ein unerfahrener GI versucht vergeblich, in der Nachkriegszeit in Paris seine Jungfräulichkeit zu verlieren. Eine junge Prostituierte vergrault durch ihr zwanghaftes Lügen den Mann, den sie liebt. Yates beschreibt das Leben jenseits des American Dream schonungslos und mit einer Mischung aus tiefer Sympathie und ironischer Distanz. Diese erbarmungslose Darstellung seines Personals macht ihn einzigartig und das Lesen seiner Werke bewegend. Zudem wird sein Roman „Zeiten des Aufruhrs“ mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet verfilmt.