Interessante Infos über Chef der Zeitung „Freie Presse“ Moriz Benedikt, seinen bedeutenden Einfluss in der Medienlandschaft und Politik, aber vor allem auch über die Familie seines Sohnes Ernst und die Schicksale seiner 4 Töchter: wie diese gemeinsam im großbürgerlichen Haushalt aufwachsen und dann durch den „Anschluss“ und die Verfolgung der Nazis in verschiedene Länder verstreut, fast nur noch durch Briefe in Kontakt bleiben können.. Die Schwestern müssen sich in völlig neuem Umfeld eine Existenz schaffen, ergreifen unterschiedliche Berufe. Bewegend, berührend. Mir wird vor allem der mehrseitige Brief des Vaters Ernst, sein Bericht über seine mehrtägige Gestapohaft in Erinnerung bleiben. Aber auch das Verhalten Canettis gegenüber Friedl Benedikts. Ein Stück Familiengeschichte wie auch ein Stück Wiener Stadtgeschichte so wie auch ein Stück Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
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Mit Verbindungen zu Karl Kraus und Elias Canetti: Ernst Strouhal erzählt eine große Wiener Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts. Gerda, Friedl, Ilse und Susanne waren die Töchter von „Benedikt-Sohn“ und Enkelinnen von Moriz Benedikt, dem berühmten Herausgeber der mächtigen „Neuen Freien Presse“, gegen die Karl Kraus heftig polemisierte. In unmittelbarer Nachbarschaft der Benedikts lebte Elias Canetti, dessen Blicken die Töchter nicht entgingen und von denen er sich in den Salon einladen ließ. Der „Anschluss“ machte dem privilegierten Dasein ein Ende, den vier Schwestern aber gelang die Flucht. Verstreut in alle Himmelsrichtungen, blieben sie einander über Emigration, Krieg, Nachkrieg hinweg verbunden. Ernst Strouhal erzählt von einem Stück unwiederbringlicher Kultur und gibt damit seiner eigenen Mutter und seinen drei Tanten eine Stimme.
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Vier Schwestern, Ernst Strouhal
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- 2022,
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