Die Chinesische geliebte
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Bevor Julian Bell, Neffe Virgina Woolfs, Lebemann und Liebling der Londoner Künstlerszene, 1935 nach China aufbricht, verfaßt er ein Testament. Darin wünscht er sich zwei Dinge: revolutionären Kampf und eine wunderschöne Geliebte - beides soll sich binnen kurzem erfüllen. Julian tritt an der Wuhan University eine Stelle als Englischdozent an. Eine Studentin zieht seine Aufmerksamkeit auf sich, es ist die scheinbar scheue Lin, Schriftstellerin und Frau des Dekans. Aus der Bekanntschaft wird Freundschaft, dann eine glühende Affäre; die acht Jahre ältere Lin erweist sich als Expertin der traditionellen taoistischen Liebestechnik, in Opiumhöhlen und Thermalquellen offenbart sie Julian ihr erotisches Wissen. In seinen Briefen an die Mutter taucht sie als „K“ auf, nach dem elften Buchstaben im Alphabet, denn Lin ist Julians elfte Geliebte. Noch weiß er nicht, daß sie seine letzte sein wird. In China wurde Hong Yings Roman wegen „pornographischer“ Darstellungen, vor allem aber wegen „Ahnenverleumdung“ verboten - Julian Bell hat wirklich gelebt, ebenso wie es ein reales Vorbild für Lin gibt. Hong Ying allerdings betont, einen Roman und keine Biographie geschrieben zu haben, und in der Zensur ihres Buches sieht sie einen Beweis dafür, daß weibliche Selbstbestimmung noch immer ein Tabu in ihrer Heimat ist. „Die chinesische Geliebte“ ist ein großer, aufwühlender Roman um Liebe, Tod und Sinnlichkeit, der in China aufgrund seiner Freizügigkeit und seines authentischen Hintergrunds verboten wurde. Voller Anmut und ohne Tabus erzählt Hong Ying von der Leidenschaft zwischen Julian Bell, dem Neffen Virginia Woolfs, und der unwiderstehlichen Schriftstellerin Lin. Am Vorabend des Zweitens Weltkriegs geraten beide in den Strudel der geschichtlichen Ereignisse und müssen um ihr Leben und ihre Liebe kämpfen. „Die chinesische Geliebte ist der erste hiesige Roman, der Sexualität aus weiblicher Sicht beschreibt. Eine Frau, die den Mann mit Sex kontrolliert, die selbst kontrollieren kann, ob sie schwanger wird - solche weibliche Macht ist für Chinas Männer noch immer zuviel.“ Hong Ying
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