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Paolo Volponi

    6. Februar 1924 – 23. August 1994

    Paolo Volponi war ein italienischer Schriftsteller, Dichter und Politiker. Seine komplexe und fesselnde Prosa, die schwer zu kategorisieren ist, nimmt einen einzigartigen Platz in der italienischen Literatur des 20. Jahrhunderts ein. Volponis Werk konzentriert sich auf die beunruhigenden und utopischen Bedürfnisse der Gegenwart und schildert meisterhaft entfremdete Beziehungen zwischen Individuen und Produktionsstrukturen. Sein späteres Werk deutet subtil auf die Niederlage jeglicher reformistischer Hypothesen hin und macht ihn zu einem der modernsten Klassiker.

    Světa stroj
    The Javelin Thrower
    Die Weltmaschine
    Ich, der Unterzeichnete
    Ich seh dich unter den Arkaden
    Der Speerwerfer
    • 1988
    • 1987

      »Die Weltmaschine« ist der Lebensbericht des Bauern Anteo Crocioni, den von Kind an philosophische und religiöse Fragen mehr interessierten als Feldarbeit und Viehzucht. Die Natur des Sonderlings weckt bald den Spott seiner Nachbarn. Sie geben nicht zu, daß sein verrückter Standpunkt und seine seltsam poetischen Wahnvorstellungen auch ungewöhnliche Einblicke in tatsächliche Verhältnisse und seelische Wahrheiten eröffnen. Anteos Geist ist krank, aber nicht trüb. Je verbissener er zum Kampf gegen die Trägheit des Denkens und den sozialen Egoismus aufruft, um so unerbittlicher stößt ihn seine Umwelt in die Einsamkeit dessen, der anders ist.

      Die Weltmaschine
    • 1980

      Albino Saluggia gehörte zu jenen Arbeitern, die auf Grund ihrer langen Kriegsgefangenschaft bevorzugt in den industriellen Arbeitsprozeß eingegliedert wurden. Obwohl ihn diffuse Angst vor allen Organisationen und Institutionen quält, sieht er doch in seiner Anstellung bei einem riesigen Industriewerk die Chance einer besseren Zukunft. Er verehrt die Fabrik in fast religiöser Weise, er ist einer der zuverlässigsten Arbeiter, er hält sich dem Klatsch ebenso fern wie politischen Umtrieben. Er will die Krankheitssymptome, die sich nach und nach bei ihm einstellen, nicht wahrhaben, auch dann nicht, als der Werksarzt eine schwere Lungentuberkulose feststellt. Saluggia will nicht krank sein. Entfernung von seiner Arbeit scheint ihm die Vernichtung seiner Existenz. In den Bemühungen der Ärzte und der Sozialfürsorge sieht er nur Symptome einer Verschwörung. Er flüchtet zu Scharlatanen, um sich von ihnen seine Gesundheit attestieren zu lassen. Mit einer von Mißtrauen geschärften Beobachtungsgabe registriert er seine Umgebung: die Arbeiter am Fließband mit ihren immer müder werdenden Gesten, die Selbstsicherheit der Facharbeiter, die Spione der Werksleitung, die Phrasenhaftigkeit politischer Agitatoren, die Cliquenwirtschaft, die Sucht nach Geld und Sexus, diese ganze städtische Welt der Großindustrie, in der alles, auch die Krankenpflege, verbürokratisiert und zur Maschinerie geworden ist. Der Narr Albino Saluggia weiß nicht, wie sehr er im Unrecht ist und doch die Wahrheit sagt. Mit der Gestalt dieses Geisteskranken hat Paolo Volponi für die Entfremdung des Menschen in der »späten Industriegesellschaft« eine verbindliche poetische Definition gefunden.

      Ich, der Unterzeichnete