Das Leben der Bronte͏̈s
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Das Leben der Brontës ist die erste umfassende Biographie der drei »taubengrauen Schwestern« (Arno Schmidt) und deren Familie in deutscher Sprache. In der Literaturgeschichte gibt es keinen dem »Literatur-Wunder« aus Yorkshire vergleichbaren Fall: Patrick Brontë, der Vater (wenn er nicht Pfarrer geworden wäre, hätte er auch einen guten Soldaten abgegeben), arbeitete sich vom irischen Tagelöhner-Sohn zum Cambridge-Absolventen hoch. Seine Liebe galt der Politik und der Kunst, die er seinen Kindern eindringlich vermittelte. Branwell, sein hochbegabter Sohn, füllte in seiner Jugend Tausende von Manuskriptseiten mit Geschichten aus dem Phantasiereich »Angria« und scheiterte schließlich an der Realität. Charlotte, Bestseller-Autorin ihrer Zeit, verlieh den Frauen aus dem gesellschaftlichen Abseits – den Gouvernanten – zum ersten Mal eine fordernde Stimme: Nach Anerkennung und selbstbestimmten Leben – womit sie das zimperliche viktorianische England ordentlich schockierte. Ihre Schweser Emily, die in ihrem einzigen Roman Die Sturmhöhe Gefühle wie Naturgewalten herrschen lässt, stellte für die Zeitgenossen die noch ärgere Provokation dar. Dieses einsame Genie, das kaum eine persönliche Zeile hinterlassen hat, beschäftigt die literarischen Rätsellöser bis auf den heutigen Tag. Anne schließlich, war unter dem Schleier von Sanftmut und Frömmigkeit eine scharfe Beobachterin und die erste realistische Autorin im England des 19. Jahrhunderts. Elsemarie Maletzke beschreibt in Das Leben der Brontës die stürmische wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklung des viktorianischen Englands und zeichnet vor allem ein faszinierendes Porträt dreier Künstlerinnen, indem sie sich dem Gegenstand ihres Interesses detailfreudig, respekt- und liebevoll nähert.
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