Der Islam

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Seit über zwei Jahrzehnten sind die Weltreligionen zentrales Thema von Hans Küng, der mit seinen einflussreichen Büchern Pionierarbeit für einen Dialog der Kulturen geleistet hat. In seinem neuen Werk bietet er eine umfassende Darstellung des Islam, die die Religionsgeschichte von den Ursprüngen bis zur möglichen Zukunft beleuchtet. Küng beschreibt die Paradigmenwechsel in der 1400-jährigen Geschichte des Islams, skizziert verschiedene Strömungen und analysiert die Positionen des Islam zu aktuellen Fragen. Er untersucht das Feind-, Ideal- und Realbild des Islam im Kontext der Geschichte Arabiens und legt besonderes Augenmerk auf das Verhältnis zu den beiden anderen abrahamitischen Religionen. Die detaillierte Darstellung des Korans und die anschauliche Analyse zentraler Paradigmen, die er den jüdischen und christlichen Glaubensprinzipien gegenüberstellt, sind besonders aufschlussreich. Das Buch bietet eine tiefgehende Analyse der politischen, kulturellen und religiösen Bedeutung des Islams, der zahlenmäßig größten Weltreligion neben dem Christentum. Küng betont, dass ohne einen Dialog mit dem Islam kein dauerhafter Weltfrieden oder konfliktfreies Miteinander mit Muslimen in Europa möglich ist. Sein Weltethos-Projekt stellt einen Gegenentwurf zum Paradigma eines Clash of Civilizations dar, das er kritisiert, da es ideologisch das Feindbild Islam geschaffen hat.