Der Liebesbegriff bei Augustin
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Hannah Arendts Schaffen gilt es philosophisch immer noch zu entdecken. Diese frühe, 1928 verfaßte und 1929 als Dissertation veröffentlichte Schrift greift bereits grundlegende Figuren ihres gesamten Denkens auf: den Weltbegriff, das Dasein, die vita socialis, Verantwortung. Anhand des intersubjektiven Themas par excellence „Liebe“ erörtert Arendt mit und gegen Augustinus die vielfältige „Doppeltheit“ des Menschen zwischen Isolation und Gemeinschaft, Noch-nicht und Nicht-mehr, Gewohnheit und Bewußtsein. Ausgehend von Augustinus‘ problematisch positiven Überlegungen zum selbstverleugnenden Selbstverhältnis als konfliktuelle Grundlage des Umgangs mit Anderen, prüft Arendt kritisch die Fundamente abendländischen ethischen Denkens. Sie nimmt dies mit Blick auf ein Personen-, Subjekt- und Liebesverständnis vor, das nicht zuletzt auch im Zuge von derzeitigen theoretischen Bemühungen um den Liebesbegriff von andauerndem Interesse ist. Dieser Band bietet neben einem einleitenden Essay, der Arendts Text innerhalb von Liebestheorien verortet, auch erstmalig Übersetzungen der zahlreichen griechischen und lateinischen Passagen sowie ein Personenund Sachregister.