Mehr zum Buch
Für den Maler Basil Hallward verkörpert Dorian Gray die unvergleichliche Muse, die ihm als Künstler zu voller Blüte verhilft und ihm Genialität einflößt. Lord Henry erscheint dieser anmutige Jüngling wie ein hohles Gefäß von vollendeter Form, das darauf wartet, geöffnet und von Leben erfüllt zu werden. Basil betet Dorian als den Inbegriff von Aufrichtigkeit, Tugend und vollendeter Schönheit an. Für Lord Henry ist er hauptsächlich ein sehr interessantes Experiment. Von der Ausstrahlung seines jungen Freundes geblendet und ihm völlig ergeben, überschüttet Basil ihn mit einer Flut an Komplimenten. Scharfzüngig, mit herrlich extremen Aussagen und provozierenden Thesen, versetzt Lord Henry den noch schlummernden Geist Dorians mit seinen paradoxen Philosophien in Aufruhr. Basil, von Dorians scharlachroten Lippen, den goldenen Haarwellen und den weiten blauen Augen betört, versucht, seine einzigartige Schönheit in einem großen Kunstwerk zu verewigen. Lord Henry, von seiner Unwissenheit und Formbarkeit angetan, verhilft ihm mit messerscharfem Geist und hypnotischer Redegewandtheit zu einer zweifelhaften Bewußtheit. Dorian Gray erschauert, als er sich auf dem fertiggestellten Gemälde erblickt, und in seinem Entzücken über sich selbst richtet er einen wahnwitzigen und folgenschweren Wunsch an das Universum: Möge er in Wirklichkeit immer so jung und schön bleiben wie auf diesem Porträt. Stattdessen solle das Bild für ihn altern. Sein Gebet wird auf mystische Weise erhört. Dorian, vergiftet durch den schlechten Einfluß von Lord Henry und eines Romans, den dieser ihm zu lesen gibt, gerät immer mehr zum Opfer seiner innersten Abgründe. Nach außen hin bleibt er makellos, doch sein Porträt, das er voller Furcht vor Entdeckung in einem verstaubten Zimmer auf dem Dachboden versteckt, offenbart ihm die Verfehlungen seiner Seele erbarmungslos und auf gräßlichste Weise. Verschleiert, wie es zu Oscar Wildes Zeiten nur möglich war, schwingt das Thema der Homosexualität mit. Viel dreht sich um männliche Schönheit und Jugend, um die zweifelhafte Moral der Gesellschaft, um verborgene Sünden und geheimnisvolle Anziehungskräfte und um schwerwiegende Gefühle von Schuld. Wildes einziger Roman ist ein Werk von großer Eigenart, geschrieben in der für Wilde typischen blumigen und äußerst kunstvollen Sprache, voller gewagter und tiefgründiger Spekulationen um die Doppelnatur der menschlichen Seele und um das mysteriöse Wechselspiel zwischen Kunst und Leben. In ihm spielt das Reale mit dem Irrealen. Es beschreibt die Tragödie um den Identitätsverlust einer dekadenten Seele. --Daphne Unruh
Publikation
2009 2004 2004 1987 1986 1981 1961- 2024
- 2023
- 2022
2021 2019- 2019
- 2019
- 2019
- 2017
- 2017
- 2017
- 2017
- 2017
2017- 2016
- 2016
- 2016
- 2016
- 2016
- 2015
- 2015
- 2015
- 2015
- 2014
- 2014
- 2013
2013 2013 2012 2012 2012 2011 2010- 2009
2009 2009- 2008
2006 2005 2003 2002 2002 2002 2002 2001 2000 1999 1999 1997 1997 1996 1995 1994 1992 1992- 1991
1991 1991 1990 1990 1989 1985 1984 1975 1970 1968 1966 1966 1960 1958 1953 1922 1922
Von Das Bildnis des Dorian Gray (2004) sind aktuell auf Lager verfügbar.
Buchkauf
Das Bildnis des Dorian Gray, Oscar Wilde, Hedwig Lachmann, Gustav Landauer
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2004
- product-detail.submit-box.info.binding
- (Hardcover),
- Buchzustand
- Gebraucht - Gut
- Preis
- € 4,58
Lieferung
Zahlungsmethoden
Keiner hat bisher bewertet.